Bottrop. . Der DAK-Gesundheitsreport zeigt auf: Beschäftigte in Bottrop verpassten 2017 wegen Schmerzen an der Wirbelsäule 78.600 Arbeitstage.
Der Rücken macht vielen Arbeitnehmern in Bottrop so zu schaffen, dass sie krank werden: Laut einer Sonderanalyse zum DAK-Gesundheitsreport gab es in Bottrop im vergangenen Jahr hochgerechnet 78 600 Ausfallfalltage wegen Rückenschmerzen. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems waren denn auch der häufigste Grund dafür, dass Bottroper am Arbeitsplatz fehlten. „Erkrankungen des Rückens sind immer noch Diagnose Nummer eins“, sagt Alexander Löhr, Chef der DAK-Gesundheit in Bottrop.
Mit ihrem aktuellen Bericht untersuchte die Krankenkasse, die in Bottrop rund 11 700 Versicherte zählt, das Schwerpunktthema „Rücken“. Der Report gründet sich auf dem Krankenstand der DAK-Mitglieder und der Befragung von bundesweit mehr als 5000 Beschäftigten.
Weniger Fehltage im Bereich psychischer Erkrankungen
Eine Analyse für Bottroper DAK-Versicherte zeige, dass Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems wie Rückenprobleme einen Anteil von 25,4 Prozent am gesamten Krankenstand ausmachen. Auf Platz zwei liegen mit 17 Prozent psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände. „Die Fehltage in diesem Bereich sind allerdings im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen“, erläutert Löhr. „Das überrascht mich. Ich hätte eher gedacht, dass sie höher liegen, weil die Belastung für viele Arbeitnehmer steigt.“
Höherer Krankenstand als im Landesdurchschnitt
Insgesamt bescheinigt der Report Bottrop mit 5,1 Prozent erneut einen höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,1 Prozent). „Bottrop ist in NRW die Nummer zwei von allen Städten, was den Krankenstand angeht“, sagt Löhr. Durch die Art der Berufe seien die Menschen hier anders belastet als etwa in Düsseldorf.
Vor allem die Lendenwirbelsäule macht Probleme
Für das Schwerpunktthema des DAK-Gesundheitsreports wertete das IGES-Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK in NRW aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5000 Beschäftigte befragt, darunter 1007 aus NRW im Alter von 18 bis 65 Jahren, und Experten eingebunden.
Laut dem Report schmerzen bei 79 Prozent der Betroffenen in NRW die Lendenwirbelsäule, 41 Prozent haben Probleme mit dem Nacken. Fast jeder Dritte gibt Schmerzen an mehreren Bereichen der Wirbelsäule an.
Schmerzgeplagte finden Infos auf www.dak.de/ruecken
„Ich mache mir viele Gedanken darüber, wie man mit den Zahlen nun umgeht“, sagt Alexander Löhr. Ein wichtiger Aspekt sei da die betriebliche Gesundheitsprävention. „Wir bekommen schon viele Anfragen von Betrieben, die sich erkundigen, was sie für ihre Mitarbeiter vorsorglich machen können.“ Zum Teil werde der Gang ins Fitnessstudio vom Arbeitgeber bezuschusst, teils würden regelmäßig Profis für sportliche Einheiten ins Haus geholt oder Projekte und Gesundheitstage im Betrieb durchgeführt. „Viele Firmen wollen etwas von sich aus machen, betriebliches Gesundheitsmanagement liegt im Trend“, ist Löhrs Einschätzung. Die Krankenkasse will Arbeitgebern dabei konkrete Hilfe anbieten.