Bottrop. . So war’s gedacht: Mehr als 1000 Badegäste im Stenkhoffbad. Ob der Gratiseintritt wirklich neue Gäste anzieht, wird erst schlechtes Wetter zeigen.

Eine große Koalition aus Sportpolitikern konnte sich im Stenkhoffbad auf die Schulter klopfen. Der Beschluss aus der letzten Woche, Kindern und Jugendlichen freien Eintritt während der Sommerferien zu schenken, füllte das Freibad am Montag mit mehr als 1000 Badegästen.

Die ersten 20 Kinder und Eltern standen schon vor Kassenöffnung um 9 Uhr Schlange. Danach ebbte der Andrang ab, schwoll aber zur Mittagszeit gewaltig an. Das werden heute mehr als 1000 Besucher“, legte sich Badleiter Daniel Schimanski schon früh fest. Und selbst wenn das Eintrittsgeld für die Kinder in der Kasse des Bades fehlte: Viele Eltern waren mit ihren Kindern gekommen und zahlten brav ihre 4,20 Euro.

1400 Besucher am Sonntag

Kit diesem Schein ist der Eintritt frei: Luis (8) und Mia (5) mit Mama Katrin Adamski.
Kit diesem Schein ist der Eintritt frei: Luis (8) und Mia (5) mit Mama Katrin Adamski. © Frank Oppitz

Zum Beispiel Katrin Adamski, die mit ihren beiden Kindern schon vor der Mittagshitze ins Wasser wollte. Sohn Luis (8) hatte von der Richard-Wagner-Schule seinen Berechtigungsschein bekommen, Tochter Mia (5) von der Kita Körnerstraße. „Klar freuen wir uns, dass die Kinder umsonst reinkommen“, sagt Katrin Adamski und blinzelt in die Sonne: „Aber bei dem Superwetter wären wir auch so gekommen.“

In der Tat ist der Andrang am Montag ein Beleg, aber noch nicht der Beweis dafür, dass der freie Eintritt viele neue Besucher in das Freibad zieht. Der Sonntag hat bewiesen, sagt Badleiter Schimanski, dass im Moment Sonne und Hitze allein die Besucherzahlen treiben: „Auch ohne freien Eintritt hatten wir am Sonntag 1400 Besucher.“

Auswertung im Herbst

Zwischen Babybecken und Frittenbude steht SPD-Ratsherr Rüdiger Lehr im schwarzen Sakko, ebensolcher Krawatte und breiten Grinsen: „So haben wir uns das vorgestellt. Wir wollen, dass die Bottroper ihr Freibad wieder entdecken. Politik, Verwaltung und Förderverein arbeiten Hand in Hand.“ Der Stammgast im Stenkhoffbad weiß auch, dass der Beweis für das Funktionieren der Eintritt-Frei-Aktion noch aussteht. „Bei drei Tagen Superwetter ist das Bad immer voll. Erst schlechtes Wetter wird zeigen, ob wir es schaffen, neues Publikum anzuziehen.“

Nach der Auswertung der Besucherzahlen und Einnahmen im Herbst will die SPD nachlegen. „Wir haben noch ganz viel vor, was wir uns vorstellen können.“ Zum Beispiel einen zweiten Express-Zugang, durch den Dauerkartenbesitzer am Stau der Kartenkäufer vorbei ins Bad gelangen.

Gabriele Schmeer vom Förderverein strahlt beim Blick auf die Liegewiesen. Ihre heimliche Befürchtung ist verflogen: „Das Schlimmste wäre gewesen, wir hätten freien Eintritt gemacht und keiner wäre gekommen.“

Kontrolle an der Kasse

Das Kassenpersonal soll ab Dienstag besonders darauf achten, dass nur Bottroper Kinder und Jugendliche freien Eintritt bekommen. Gestern, stellten sie nämlich fest, versuchten sich viele Schüler aus Essen, Gladbeck und Oberhausen gratis einzuschleusen.