Bottrop. . Die kegelnden Freunde von „Otter and friends“ sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Ein Liedchen auf der Bahn gehört bei ihnen dazu.
Laut schallt die Schlager- und Partymusik über die Kegelbahn an der Wilhelm-Busch-Straße im Fuhlenbrock. Die Sound-Anlage feuert aus allen Rohren, die neun gut gelaunten Kegelbrüder von „Otter and friends“ stimmen gemeinsam das nächste Liedchen an. Unter anderem sind „Es war Sommer“ von Peter Maffay und „Hells Bells“ von AC/DC mit dabei. Einer von ihnen wirft die Kugel, die anderen schauen aufmerksam zu, wie alle Neune in die Ecken springen.
Alle vier Wochen treffen sich die Hobbysportler zwischen 21 und 59 Jahren im Keglereck, um vom stressigen Alltag abzuschalten und über unterschiedlichste Themen zu reden – egal ob es sich dabei um den schweißtreibenden Beruf oder die nervenraubende Familie handelt. Die Freunde rund um „Häuptling“ Reiner Maifeld, der von allen nur „Otter“ genannt wird, bezeichnen sich selbst als bunte Truppe, „in der jeder jeden genau kennt und sich jeder auf jeden zu hundert Prozent verlassen kann“.
Kegeltour nach Norderney
Neben den regelmäßigen Kegeltreffen unternehmen die langjährigen Kumpels lustige Public-Viewing-Abende und stimmungsgeladene Treckerfahrten. Sie kommen zu heiteren Schützenfesten, freudigen Grillpartys sowie langen Kneipennächten in der Stadt zusammen.
Einmal im Jahr brechen sie zur Kegeltour auf, die sie in den meisten Fällen in die verschneiten Berge des Zillertals führt. Sie waren bereits siebenmal im Skigebiet Zell am Ziller, alle Mitglieder des Clubs teilen neben dem Interesse für das Kegeln noch eine Leidenschaft fürs Skifahren. Nur in diesem Jahr haben sich „Otter and friends“ ein anderes Reiseziel ausgesucht. Es soll in jedem Fall zum Jubiläum zur ostfriesischen Insel Norderney gehen.
Vor zehn Jahren gegründet
Mittlerweile gibt es die Bottroper Truppe seit rund zehn Jahren. Der Verein gründete sich aus ehemaligen Mitgliedern eines anderen Vereins auf einer Feier. Kurzerhand beschlossen die Partygäste des „Dreckigen Dutzend“ aus einer Bierlaune: „Wir müssen weiterhin ‘was zusammen machen. Lasst uns doch einen neuen Verein gründen.“ Gesagt, getan, „Otter and friends“ waren geboren.
Seit einem Jahr hat sich auch Tobias Simon der Gruppe aus älteren Keglern angeschlossen, die den 21-Jährigen als Nachwuchs gerne aufgenommen hat. „Ich kann mit Leuten aus meinem Alter oft nichts anfangen. Hier bin ich genau richtig.“
Peter Karlowski ist hingegen das älteste Mitglied des Clubs. Der 59-Jährige kann sich als derjenige rühmen, der am häufigsten „König“ bei den Spielen geworden ist. „Ich habe bereits schon mit zwei Jahren gekegelt, der Sport liegt mir einfach im Blut“, erklärt der selbst ernannte Profi mit einem breiten Grinsen.
Handys gehören nicht auf den Tisch
Eine Regel ist allen Keglern auf der Bahn wichtig: Handys gehören die vier Stunden bei den Vereinstreffen nicht auf den Tisch, Anrufe müssen warten. „Wir halten die Kegelfahne hoch. Das geht auch mit direkter Kommunikation.“