Bottrop. . Ruhrbischof gibt seinen Segen für Pfarrentwicklungskonzept in S. Joseph. Es enthält viele Ideen für die Neu-Nutzung von Bauten

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat der Gemeinde St. Joseph seinen Segen gegeben für die Umsetzung des Pfarrentwicklungskonzeptes. Bis zum Jahr 2030 soll sich die Gemeinde gesund schrumpfen. Das will die Gemeinde leisten ohne Rückzug aus der Fläche, ohne Kündigungen und mit neuen Ideen für alte Gebäude.

Kinderkirche

Zum Beispiel in St. Peter an der Scharnhölzstraße. Dort eröffnet die Gemeinde am 6. Oktober ihre Kinderkirche, die erste im ganzen Bistum: 200 Quadratmeter des Kirchenraums werden kindgerecht umgebaut bis hin zu einem Kreuzweg auf Kinderaugenhöhe. „Kinder sollen Gott begreifen und mit allen Sinnen wahrnehmen“, sagt Roberto Giavarra, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates. Das Konzept wird gemeinsam mit dem Kita-Zweckverband im Bistum erarbeitet, das Bistum gibt Geld aus seinem Innovationsfonds.

Gemeindehaus in der Kirche

Neue Wege geht die Gemeinde auch auf dem Eigen und in der Boy. In Liebfrauen kommt die Kirche ins Gemeindehaus, in St. Johannes kommt das Gemeindehaus in die Kirche. Die Gemeinde Liebfrauen feiert ihre Gottesdienste künftig im Thomas-Morus-Saal. In St. Johannes wird ab Allerheiligen ein neues Gemeindehaus in die große Kirche eingebaut. Ein Jahr wird der Umbau voraussichtlich dauern.

Sozialkirche

In der Welheimer Mark will die Gemeinde ein besonderes Angebot schaffen für Alleinerziehende, große Familien und Arbeitslose. Viele dieser Menschen leben im Bottroper Süden, für sie will die Gemeinde in St. Antonius eine Sozialkirche einrichten. Deren Aufgabe definiert Giavarra so: „Gemeinsamkeiten zu fördern, soziale Notfälle zu lindern und mit den Menschen zu feiern.“ Er setzt hinzu: „Wir wissen um die Herausforderung dieser Aufgabe.“

Pastoralplanung

Eine weitere Aufgabe hat der Bischof der Gemeinde mitgegeben: Entwickelt gemeinsam mit der benachbarten Gemeinde eine Pastoralplanung für die Stadt. Um zu zeigen, wie ernst die Gemeinde diese Mahnung nimmt, hat sie mit dem Schreiben des Bischofs in der Hand das Gespräch mit St. Cyriakus gesucht, noch bevor sie in den Messen am Wochenende die Gläubigen über ihre Pläne informiert hat.

Nachfolgenutzung

Zweite Vorgabe des Bischofs: Findet für die Kirche Liebfrauen am Nordring, die zu groß und zu teuer geworden ist, bis zum Jahr 2021 eine Nachfolgenutzung. Auch um eine Folgenutzung der Kirche St. Joseph am Förenkamp mit ihren 500 Sitzplätzen wird die Gemeinde sich Gedanken machen müssen. Wenn auch mit weniger Zeitdruck, sagt Verwaltungsleiter Klaus Wehrhöfer: „Für die Umsetzung unseres Konzeptes haben wir jetzt zwölf Jahre Zeit.“