Bottrop. . Berufskolleg erhielt vier Wiederbelebungstrainer. Damit können zunächst Lehrer, anschließend die Schüler die richtige Technik erlernen.

In Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr möchte der Bereich „Gesundheit und Soziales“ am Berufskolleg seine Schüler jährlich in Wiederbelebungsmaßnahmen ausbilden. „Die dazu benötigten Wiederbelebungstrainer waren aus dem normalen Lehrmittelbudget nicht zu bezahlen“, sagt Anna Dosoruth-Lück, Leiterin des Fachbereichs. Dr. Matthias Frommer, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr und gleichzeitig Mitglied im Rotary Club Bottrop-Wittringen, wurde aktiv.

Noch in diesem Schuljahr beginnen

Vier Wiederbelebungstrainer konnten jetzt durch den Präsidenten des Clubs, Dr. Arndt Begemann, an den Fördervereinsvorsitzenden Klaus Kalthoff übergeben werden. Somit können noch in diesem Schuljahr die ersten Lehrkräfte durch Ärzte der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin des Knappschaftskrankenhauses geschult werden.

Nach einem vorgegeben Lehrplan, welcher vom „Deutschen Rat für Wiederbelebung“ entwickelt und wissenschaftlich begleitet und überprüft wurde, werden die Lehrer selbst zum Ausbilder für Herz-Lungenwiederbelebung. Diese bilden dann im kommenden Schuljahr die Schüler im Unterricht aus.

Hintergrund

Es ist vier Jahre her, dass die Kultusministerkonferenz in Düsseldorf die Einführung von Unterrichtseinheiten zum Thema Reanimation im Umfang von einer Doppelstunde pro Jahr ab Jahrgangsstufe sieben befürwortete. Der Schulausschuss empfahl in seinem Beschluss, die Lehrkräfte so zu schulen, dass sie den Unterricht selbst durchführen können und die Schulen somit selbstständig Wiederbelebungstrainings in den Unterricht integrieren können.

Erstes Glied in der Rettungskette

Wie sinnvoll dies ist, machen ein paar Zahlen deutlich: Auf 100 000 Einwohner kommen jedes Jahr rund 50 bis 80 Fälle eines Herzstillstands, die in das Reanimationsregister aufgenommen werden: Das sind rund 40 000 bis 64 000 Menschen pro Jahr. Zehn bis 20 Prozent der Patienten können wieder aus der Klinik entlassen werden.

Einen entscheidenden Vorteil stellt hierbei das optimale Ineinandergreifen der Rettungskette dar. Die so genannte Laien-Reanimation durch nicht professionelle Helfer stellt dabei das erste Glied dieser Rettungskette dar.

Erfahrungen aus anderen Ländern haben gezeigt: Eine optimale Laien-Reanimation verdoppelt bis verdreifacht die Überlebensrate. Damit könnten mehr Menschen in Deutschland zusätzlich überleben, als es hierzulande Verkehrstote im Jahr gibt. Mit Maßnahmen wie jetzt am Berufskolleg werden Hemmschwellen in der Bevölkerung vor der Ersten Hilfe abgebaut und die Wiederbelebungsrate in gesteigert.