Bottrop. . Auf der Hälfte des Saalbaugeländes entsteht ein neuer Verwaltungssitz. Was mit der anderen Hälfte des City-Grundstückes geschieht, ist offen.

Die Stadt wird auf dem Gelände des geschlossenen Saalbaus am Droste-Hülshoff-Platz einen neuen Verwaltungssitz direkt neben dem historischen Rathaus bauen. Das hat der Stadtrat mit großer Mehrheit so beschlossen. Für den Neubau wird etwa die Hälfte der Fläche benötigt. Über die Nutzung der anderen Hälfte soll ein Wettbewerb entscheiden.

Das RAG-Gebäude am Gleiwitzer Platz, in dem Teile der Verwaltung zurzeit wegen der Sanierung des alten Rathauses untergebracht sind, wird die Stadt nicht kaufen. Denn eine Untersuchung der Gemeindeprüfungsanstalt des Landes hatte gezeigt, dass dies teurer als der geplante Neubau wäre.

Im Neubau kommen jetzt mehr Ämter unter als bisher

Umhüllter Rathausturm - Das historische Bottroper Rathaus wird zurzeit saniert.
Umhüllter Rathausturm - Das historische Bottroper Rathaus wird zurzeit saniert. © Thomas Gödde

„Uns ging es von Anfang an darum, die optimale Lösung für Bottrop zu finden“, unterstrich SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz. Diese sei nun gefunden. Die SPD hatte eine zweite Untersuchung gefordert, weil sie mehr Ämter als zuerst vorgesehen war, zentral unterbringen wollte. Nun werde diese Forderung erfüllt, betonte der Landtagsabgeordnete.

„Die Verwaltung hat ihre Dienststellen zu sehr über die Stadt verteilt“, sagte ÖDP-Ratsfrau Marianne Dominas. „Das ist nicht gut für die Bürger und auch zu teuer“, betonte sie und erinnerte daran, dass die ÖDP als erste Ratspartei die nun geplante Zusammenfassung so vieler Ämter wie möglich an zentraler Stelle gefordert hatte. Auch FDP-Ratsherr Oliver Mies hob das hervor. „Da kann man schöner, grüner und energetischer bauen“, begründete Andrea Swoboda die Zustimmung der Grünen.

CDU spricht sich gegen Grundstücksverkauf aus

Der Vorschlag, dass die Stadt selbst neu baut, um ihre Ämter an das historische Rathaus anzugliedern, kam außer von der Verwaltung selbst von der CDU. Ihr Fraktionschef Hermann Hirschfelder war entsprechend zufrieden über die große Zustimmung des Rates. Er warb darum, auch die andere Hälfte des Saalbaugrundstückes nicht zu verkaufen. „Wir sollten Herr des Verfahrens bleiben. Die Stadt sollte Eigentümerin bleiben“, riet er.

Kritik kam dagegen von den Linken und der DKP. Die Linken bedauern, dass der Stadt durch den Abriss des Saalbaus ein großer Veranstaltungssaal verloren gehe. Die DKP kritisierte, dass ein so prägendes Gebäude wie der Saalbau nicht aufgegeben werden sollte. Den Abriss des Saalbaus hat der Rat allerdings längst beschlossen. Jetzt entschied er darüber, wie das frei werdende Grundstück am besten genutzt werden kann.