Gladbeck/Bottrop. Ein Laster geriet in einer verengten Stelle der A31 zwischen Gladbeck und Bottrop in Brand. Warum Polizisten über die Autobahn laufen mussten.

Keine Rettungsgasse gebildet! Mit diesem Vorwurf sahen sich die Autofahrer auf der A31 am Donnerstagnachmittag konfrontiert. Nun räumt die Autobahnpolizei Münster ein: Die Autofahrer im Stau hatten wohl keine Chance, weil die Streckenführung an der Stelle so eng ist, dass kein Raum für eine Rettungsgasse bleibt.

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Am Donnerstagabend hatten die Beamten zunächst berichtet, dass die Rettungskräfte nur mit erheblicher Verzögerung zum brennenden Fahrzeug vordringen konnten, weil "eine nicht gebildete Rettungsgasse", die Feuerwehr behindert hätte. Tatsächlich hätten die zahlreichen Fahrer, die hinter dem Tanklaster im Stau standen, gar keine Rettungsgasse bilden können.

Der Tanklaster geriet ausgerechnet in einem Bereich der Autobahn in Brand, der wegen einer Baustelle ohnehin sehr verengt ist. Einen Standstreifen gibt es dort zur Zeit nicht und auch sonst keine Möglichkeit auszuweichen und Rettungsfahrzeugen den Weg zu ebnen, bestätigt Vanessa Arlt, Sprecherin der Polizei Münster.

Polizei geht von technischem Defekt als Ursache aus

Die genaue Ursache ist noch nicht ermittelt, aber nach derzeitigem Stand geht die Polizei davon aus. dass es wohl ein technischer Defekt war, der den Brand eines Tanklasters auf der A31 zwischen dem Dreieck Bottrop und der Anschlussstelle Gladbeck auslöste. Eine Meldung, die umgehend einen Großeinsatz der Rettungskräfte auslöste: ein mit Altöl beladener Tanklastzug brennt, umringt von zahlreichen Autos in einer verengten Stelle auf der Autobahn.

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© Feuerwehr Bottrop

Arlt klärt auch auf, warum ihre Kollegen, wie zunächst berichtet, fast anderthalb Kilometer über die Autobahn laufen mussten. Am Donnerstag entstand der Eindruck, als hätten sich die Polizisten zu Fuß den Weg zum Einsatzort gebahnt, weil sei die anderen Autofahrer nicht durchlassen wollten. Tatsächlich sind die Polizisten ausgestiegen und über die A31 gelaufen, um den Verkehr auf der Gegenseite zu stoppen. Nach dem die Spuren im Gegenverkehr frei waren, konnte die Feuerwehr sich darüber dem brennendem Lkw nähern, so Polizeisprecherin Arlt.

Diese Aussage revidierte die Polizei später wieder. Die Feuerwehr sei in diesem Fall schnell über die Baustelle an das brennende Fahrzeug herangekommen und die Polizisten, die zum Einsatzort gelaufen sind, hätten dafür nicht zunächst den Verkehr auf der Gegenfahrbahn stoppen und abfließen lassen müssen. Die Polizisten seien gelaufen, weil sich für sie in dem Moment kein schnellerer Weg dargeboten hätte.

Rettungsgasse – so geht's richtig

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    Die Beamtin erklärte auf Nachfrage, dass jede Baustelle vorher "abgenommen wird". Das bedeutet, dass die Behörden im Vorfeld prüfen, wie Rettungskräfte im Notfall zum Einsatzort gelangen können, für den Fall, dass es nicht genügend Platz auf der Straße für eine Rettungsgasse gibt. Meistens würden die Notfallpläne dann eben einen Zugang über Brücken oder den Gegenverkehr vorsehen, so Arlt, die davon ausgeht, dass eben dieses Vorgehen auch für den Baustellenbereich auf der A31 vorgesehen ist.