Bottrop. . Es meldet sich kein Betrieb, der die Sporthalle des Berufskollegs repariert. Für die Badminton-Spieler ein Problem. Sie sehen Verletzungsgefahren
Dass die Sporthalle des Berufskollegs in den Sommerferien nun doch nicht umfassend saniert wird, hat bei der Badminton Gemeinschaft (BG) Verwunderung und Ärger ausgelöst. Eigentlich sollte die Halle ein neues Dach und einen neuen Boden erhalten. Die Stadt hatte die Arbeiten an der Sporthalle ausgeschrieben. 500 000 Euro stehen im Haushalt bereit. Doch es hat sich kein Betrieb beworben, den Auftrag zu übernehmen. Die Folge: Die geplante Sanierung muss verschoben werden.
Dabei ist sie aus Sicht der Sportler dringend nötig. Der Hallenboden ist übersät mit Stolperfallen, die Verletzungsgefahr bergen. „Außerdem ist die Unterkonstruktion defekt. Der Boden schwingt nicht mehr richtig mit“, sagt Michael Fischedick, Vorsitzender des Vereins. Gerade bei einer Sportart wie Badminton, bei der die Spieler sich schnell bewegen, springen und stoppen, müsse der Schwingboden funktionieren.
Fehlende Unterstützung
Die BG zahlt für die Nutzung der Hallen am Berufskolleg und an der Loewenfeldstraße gut 4000 Euro. Der Verein schmiss wegen der zugesagten Sanierung bereits den kompletten Trainingsplan um und bemühte sich um Zeiten in anderen Sporthallen. Kein leichtes Unterfangen, wie Fischedick erklärt, denn seitens des Sport- und Bäderbetriebs habe es an der Stelle keine Unterstützung gegeben. „Wir haben dann andere Vereine angesprochen, ob wir deren Zeiten mitnutzen können.“
Dass die Arbeiten nun nicht wie geplant stattfinden, mussten die Sportler aus der Zeitung erfahren. Im Gespräch mit dem Sport- und Bäderbetrieb sei herausgekommen, dass die Halle trotzdem wie geplant vom 23. Juni bis Ende August gesperrt wird. Neue Brandschutzvorgaben müssten abgearbeitet werden, hieß es. So wie der Boden aussieht, glaubt Fischedick aber nicht, dass sich die Sanierung ein knappes Jahr verschieben lässt. Da müssten vorher einige Stellen ausgebessert werden.
Politiker schalten sich ein
Michael Gerdes (SPD), Vorsitzender des Betriebsausschusses im Sport- und Bäderbetrieb, dringt nun auf eine Unterstützung der Vereine bei der Suche nach Ausweichzeiten in anderen Hallen. Außerdem werde das Thema in der nächsten Sitzung des Ausschusses besprochen.
Bastian Hirschfelder sitzt für die CDU im Sportausschuss. Er zeigt sich überrascht von der aktuellen Entwicklung und sieht ebenfalls Klärungsbedarf. Zudem passe das Thema zu der Forderung der CDU, die von der Verwaltung ein Nutzungskonzept für die Sportstätten erarbeitet haben will. Darin soll stehen, wie die Plätze und Hallen in der Stadt genutzt werden und wie sich die Kapazitäten verteilen.
Rüdiger Lehr (SPD), Vorsitzender des Bau- und Verkehrsausschusses und Mitglied im Sportausschuss, bezeichnet die Situation rund um die Sporthalle als „nicht befriedigend“. Es sei gut, das Thema noch einmal aufzugreifen. Gleichwohl: Arbeiten zum Brandschutz könnten wohl nur schwerlich zurückgestellt werden.