Poetry Slams boomen, sie sind als lebendige Literatur aus der gegenwärtigen Szene nicht mehr wegzudenken. Im Hof Jünger fand schon die dritte Ausgabe statt, die nunmehr den Namen „SlamHellen“ trägt, eine Bezeichnung, die beim der letzten Veranstaltung vom Publikum gewählt wurde. Der provokante Untertitel „der teuflisch gute Poetry Slam“ bleibt unverändert bestehen.
Poetry Slams boomen, sie sind als lebendige Literatur aus der gegenwärtigen Szene nicht mehr wegzudenken. Im Hof Jünger fand schon die dritte Ausgabe statt, die nunmehr den Namen „SlamHellen“ trägt, eine Bezeichnung, die beim der letzten Veranstaltung vom Publikum gewählt wurde. Der provokante Untertitel „der teuflisch gute Poetry Slam“ bleibt unverändert bestehen.
Geschäftsführer Roul Benedict Burdelak erklärte, man habe das Format aufgelegt, um das kulturelle Angebot für junge Leute zu erweitern. Angesichts des überwiegend mit jungen Menschen gut gefüllten Saales scheint dieses Konzept aufzugehen.
Die Moderation hatte erneut Bühnenpoet Marco Jonas Jahn, der von Jan Thilo Henn mit der Gitarre musikalisch unterstützt wurde.Für die vielen neu hinzu gekommenen Gäste erläuterte Henn das einfache Konzept des Poetry Slams als moderner Dichterwettstreit, bei dem Autoren ohne Hilfsmittel ihre selbstverfassten Texte auf einer offenen Bühne einem Publikum darbieten, dass am Ende auch den Sieger kürt.
In der Vorrunde stellten sich acht Wortpoeten der spontan gewählten Publikumsjury, die für jeden Beitrag bis zu 10 Punkte vergeben konnte: „Für Texte, die besser nie das Licht der Welt erblicken sollten, bis zur höchsten Ekstase“, wie Jahn erläuterte. Die Texte der Autoren waren sehr unterschiedlich in Form, Inhalt und Vortrag, teils in Gedichtform oder erzählend, teils abgelesen, teils frei vorgetragen.
Es ging überwiegend um persönliche Erlebnisse, Gedanken und Gefühle, manchmal intime Bekenntnisse. Die Autoren kamen aus NRW, Oppa Kurt aus Kirchhellen brachte Lokalkolorit auf die Bühne. Allerdings schätzte er seine literarischen Fähigkeiten höher ein als die Jury, die ihm nur abgeschlagen den letzten Platz zubilligte. Die Themenauswahl reichte von der Wohnungssuche und Vampiren über Vegetarier beim Weihnachtsessen bis zum Schnarchen oder dem Warten auf die Periode.
Nach der Vorrunde hatten vier Wortakrobaten – darunter alle drei weiblichen Poeten - die höchsten Punktzahlen und sich damit für das Finale qualifiziert, bei dem das gesamte Publikum mit dem entsprechenden Applaus über den Sieger abstimmte. Dabei setzte sich Felicitas Friedrich aus Bochum mit einem Text durch über die Sünde ungezupft und unrasiert zu sein und erhielt als Siegestrophäe ein Megaphon. Mit einem Hauch mehr Publikumszustimmung gewann sie gegen Rebecca Heims, Malte Küppers und Beatrice Wypchol, die nahezu gleichauf die Plätze belegten.