Bottrop. . Drei Tage volles Programm in der City beim Bottrop Stadtfest, der größten Veranstaltung im Jahr. Alle Befragten sprechen von einem tollen Fest.

Wer am Samstag in der Innenstadt nur schnell etwas besorgen wollte, hatte es schwer. Nicht nur, weil die Stadt beim Stadtfest viel belebter war als sonst, sondern weil auch auf allen Straßen und Plätzen Aktionen zum Verweilen und Innehalten einluden. So erging es auch Annette S., die nur eine Kleinigkeit brauchte. „Aber es gibt hier so viel zu sehen und zu hören.“ Harald Dinslaken saß auf einer Bank am Mensingbrunnen. „Meine Frau ist einkaufen, ist bin hier nur geparkt.“ Die Familie von Thomas Schmidt wollte nur „ein bisschen rumgucken, Eis essen.“

Ein großer Spielplatz für Kinder ist auf dem Berliner Platz aufgebaut.
Ein großer Spielplatz für Kinder ist auf dem Berliner Platz aufgebaut. © Thomas Gödde

Die Osterfelder Straße wurde am Samstag zur Fußgängerzone umgestaltet, der Wochenmarkt musste hierhin umziehen. Auf der Ele-Bühne am Pferdemarkt krochen Kinder mit schmutzig-schwarzen Gesichtern und Bergmannshemden aus einem schwarzen Stollen und spielten eine Geschichte von harter Arbeit und kargem Lohn im Bergbau. Zum Abschluss sangen alle zusammen mit den Zuschauern das Steigerlied.

Fürstenbergschüler und Schüler der Grundschule in der Welheimer Mark führen ein Theaterstück zum Thema Bergbau auf.
Fürstenbergschüler und Schüler der Grundschule in der Welheimer Mark führen ein Theaterstück zum Thema Bergbau auf. © Thomas Gödde

Bergbau war auch das Thema der Kulturwerkstatt am Mensing-brunnen. Unter dem Motto „Haste Kohle“ malten Kinder mit Kohle an Staffeleien oder versuchten das Malen mit Feuer. Der vierjährige Mateo stand dabei auf einer kleinen Leiter und hielt mit Hilfe von Sacha eine Kerze an eine oben gespannte Leinwand auf der ein Förderturm gezeichnet ist. Am Ende des Tages soll das rußgeschwärzte Gemeinschaftskunstwerk fertig sein.

Umlagerte Clowns

Auch auf dem Berliner Platz standen die Kinder im Mittelpunkt. Bei einem Kleinfeld- Soccerturnier der F-Jugend ging es um Pokale und Medaillen. Auf einem Hüpfburgplatz rollten drei Walk-in-Riesenbälle, in denen Kinder versuchten, die Kontrolle zu behalten.

Mitglieder des Polizeisportvereins Bottrop erklären auf der Bühne auf dem Berliner Platz Kyudo, die Kunst des traditionellen, japanischen Bogenschießens.
Mitglieder des Polizeisportvereins Bottrop erklären auf der Bühne auf dem Berliner Platz Kyudo, die Kunst des traditionellen, japanischen Bogenschießens. © Thomas Gödde

Die umlagerten Clowns drehten Tiere aus langen Luftballons, am Kickertisch ging es hoch her, andere Kinder rutschten in Ballonreifen eine lange Schräge hinunter oder drehten am Glücksrad. Auf der sportlich ausgerichteten Kaufland-Bühne demonstrierten Abteilungen des Polizeisportvereins beim Kyudo traditionelle japanische Bogenschießkunst und die koreanische Schwertkunst Kummooyeh.

Auf dem Kirchplatz zeigten Kids in verschiedenen Altersgruppen, was sie schon alles in der Tanzschule gelernt haben. Großeltern und Eltern der Familie Zitzmann begleiteten dabei die dreieinhalbjährige Lena und waren überaus zufrieden: „Alles super, auch das Wetter spielt mit.“

Auf der Hansastraße schrieben malten und zeichneten Erwachsene und Kinder auf meterlangen Tapetentischen alles, was ihnen zum Thema Zukunftsstadt Bottrop einfiel. Dort wurden auch als eine Art Warming-up die erste Projekte zum 100. Geburtstag der Stadt im nächsten Jahr vorgestellt.

Viele Besucher äußerten sich zufrieden. „Live-Musik ist das Tollste“ oder „abwechslungsreiches Programm, hier ist für jeden etwas dabei“, hieß es häufig. Auch Daniel und Denise aus Oberhausen kommen „immer wieder gern zum Stadtfest“.