Bottrop. . Die Zahl der Bauanträge in Bottrop geht steil nach oben. „So viele wie seit Jahrzehnten nicht“, sagt Baudezernent Klaus Müller, sind in den ersten fünf Monaten eingegangen. Weil zudem Land und Bund reichlich Fördermittel verteilen, kann auch die Stadt selbst das heimische Baugewerbe kräftig ankurbeln: Mehr als 400 Schulbaumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 35 Millionen Euro hat die Verwaltung bis 2022 auf ihrer Wunschliste. Schattenseite des Booms: Die Bauaufsicht steckt tief im Antragsstau, weil dort neben den Anträgen auch immer mehr Beratungen und Beschwerden auflaufen. „Wir haben Tage, wo wir vor lauter Telefonieren nicht eine Akte bearbeiten“, sagt Bauaufsicht-Chef Peter Linzner.

Die Zahl der Bauanträge in Bottrop geht steil nach oben. „So viele wie seit Jahrzehnten nicht“, sagt Baudezernent Klaus Müller, sind in den ersten fünf Monaten eingegangen. Weil zudem Land und Bund reichlich Fördermittel verteilen, kann auch die Stadt selbst das heimische Baugewerbe kräftig ankurbeln: Mehr als 400 Schulbaumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 35 Millionen Euro hat die Verwaltung bis 2022 auf ihrer Wunschliste. Schattenseite des Booms: Die Bauaufsicht steckt tief im Antragsstau, weil dort neben den Anträgen auch immer mehr Beratungen und Beschwerden auflaufen. „Wir haben Tage, wo wir vor lauter Telefonieren nicht eine Akte bearbeiten“, sagt Bauaufsicht-Chef Peter Linzner.

Ein gefragter Standort

„Bottrop ist ein sehr nachgefragter Standort“, sagt ein stolzer Oberbürgermeister Bernd Tischler. Einen guten Teil der Baunachfrage führt er zurück auf die attraktiven Flächen, die die Stadt dem Markt anbietet, auf Förderprogramme der „Innovation City“ und auf Erfolge bei der Förderung sozialen Wohnraums.

In diesem Segment sind im Jahr 2017 90 Mietwohnungen mit einem Volumen von 12,4 Millionen Euro gefördert worden, obwohl das Landeskontingent eigentlich nur 2,7 Millionen Euro hergegeben hätte, sagt Müller. Bottrop hat zusätzliche Mittel aus einem Förderprogramm für Quartiersentwicklung bekommen und außerdem laut „Hier!“ gerufen, als andere Kommunen ihre Kontingente teilweise ans Land zurückgegeben hatten. Ergebnis: Die Förderquote pro Einwohner lag doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt.

Deutsche Reihenhaus-AG kommt gerne wieder

Wie groß die Nachfrage nach neuen Baugebieten ist, zeigt die Entwicklung auf dem ehemaligen Brockmann-Gelände an der Heimann- und Bergendahlstraße. 91 frei finanzierte Reihenhäuser sowie 34 Garagen will die Deutsche Reihenhaus AG dort errichten und staunt immer wieder, wie erfolgreich sie die Häuser zu Preisen zwischen 150 000 und 240 000 Euro an die Kunden bekommen. 100 Bauanträge sind hier schon in Bearbeitung. Und der Projektleiter hat dem Oberbürgermeister schon versichert: Wir kommen sehr gern wieder nach Bottrop, wenn ihr wieder so gute Flächen im Angebot habt.

Aber hier könnte auf Sicht ein Engpass entstehen und den Boom einbremsen, sagt die Planungsamtsleiterin Christina Kleinheins. „300 Wohnungen im Jahr wären nötig, um die Nachfrage zu befriedigen.“ Dafür hat die Stadt „nicht genug Flächen baureif“. Denn nicht überall ist die Stadt so weit wie an der Horsthofstraße, wo sie neben einer neuen Kita noch vier Reihenhäuser bauen will.

Im Bauaufsichtsamt werden sie auf jeden Fall jetzt erst einmal die Notbremse ziehen, kündigt Linzner an. Um den Antragsstau abzuarbeiten, will er das Amt nur noch zwei bis drei Tage für den Publikumsverkehr öffnen und auch die Erreichbarkeit am Telefon einschränken.