Bottrop. . Der Briefmarkensammler-Verein von 1930 gibt in diesem Jahr eigene Postwertzeichen heraus. Auf ihnen sind vier Bottroper Fördertürme zu sehen.

Das Ende des Bergbaus in dieser Stadt steht unmittelbar bevor. Ehrensache für den Briefmarkensammler-Verein von 1930 Bottrop, das Ende des Bergbaus auf seine Weise zu würdigen. Der Verein gibt eigene Briefmarken heraus, auf denen die vier noch stehenden Fördertürme Prosper IV, Franz Haniel, Schacht 10 und Prosper II zu sehen sind. Dazu gibt es auch vier Briefumschläge zur Erinnerung.

„Es war klar, dass wir was zum Ende des Bergbaus machen würden“, erzählen Reinhard Kamps, Beisitzer im Verein, und Jürgen Grossmann, Geschäftsführer. Beide waren selber einmal im Bergbau tätig, so wie auch viele andere Mitglieder des Vereins. Die Pläne für die Briefmarken wurden mit der RAG abgesprochen und der Post vorgestellt, die das Programm „Briefmarke individuell“ anbietet, wo sich im Prinzip jeder seine eigenen, selbst gestalteten Briefmarken drucken lassen kann. Die Fotos von den Bottroper Fördertürmen machte der Vereinsvorsitzende Dr. Rainer Weiß.

Erste Auflage wurde 500fach gedruckt

Die Sonderbriefmarken zeigen die vier noch vorhandenen Fördertürme Prosper IV, Franz Haniel, Schacht 10 und Prosper II  in Bottrop.
Die Sonderbriefmarken zeigen die vier noch vorhandenen Fördertürme Prosper IV, Franz Haniel, Schacht 10 und Prosper II in Bottrop. © Thomas Gödde

Auch vier  Erinnerungs
Auch vier Erinnerungs © Thomas Gödde

Gedruckt wurde erst einmal eine Auflage von 500 Stück. „Wir können aber jederzeit nachdrucken lassen, wenn das nicht reicht“, versichern Reinhard Kamps und Jürgen Grossmann. Bis zum Ende dieses Jahres wird das möglich sein.

Die Sondermarken sind „normale“ 70-Cent-Marken und können auf jeden Briefumschlag geklebt werden. Auch die Briefumschläge mit den aufgedruckten Bildern können wie jeder andere Briefumschlag genutzt werden, sie müsse ebenfalls noch mit einer 70-Cent-Marke frei gemacht werden. Die Sondermarken kosten allerdings nicht nur 70 Cent, sondern zwei Euro. „Die Herstellungskosten sind höher“, erklärt Jürgen Grossmann. „Der Verein verdient daran nichts.“ Für den Erinnerungsumschlag werden 50 Cent fällig, mit Briefmarke 2,50 Euro.

Echte Sammlerobjekte

Hier gibt es die Briefmarken

Briefmarken und Umschläge zum Ende des Bergbaus gibt es nur bis zum Ende des Jahres und ausschließlich beim Briefmarkensammler-Verein.

Erstmals werden sie beim Sommerfest im WPZ (Waldpädagogisches Zentrum) am 3. Juni angeboten, dann wieder beim Stadtfest am 9. und 10. Juni.

Außerdem gibt es die Marken immer am Tauschtag des Vereins, jeden 1. und 3. Sonntag im Monat, 9.30 bis 12.30 Uhr, bei den IGBCE-Räumen, Osterfelder Str. 6.

„Die Marken werden vielleicht irgendwann einmal viel wert sein, wenn sich schon niemand mehr an den Bergbau in Bottrop erinnern kann“, hofft Reinhard Kamps. Dann könnten sie zum begehrten Tausch- und Sammlerobjekt geworden sein, hinter dem eingefleischte Briefmarkensammler wie wild hinterher sind.

So wie Reinhard Kamps heute hinter speziellen Briefmarken aus dem Fürstentum Lichtenstein her ist, für die er ein ausgewiesener Experte ist oder Jürgen Grossmann hinter Marken zum Thema Wald. Dafür hat er gerade Grundschüler der Fichteschule in der Briefmarken-AG der OGS, die er leitet, begeistern können. Ihre Sammlung wird bald auch beim Sommerfest im Waldpädagogischen Zentrum zu sehen sein. Bei der Stadtmeisterschaft im Herbst will Jürgen Grossmann mit einer aufbereiteten Version antreten.