Bottrop. . Bis zu 250 Haushalte kann das Photovoltaik-Kraftwerk versorgen. Damit macht der klimagerechte Stadtumbau einen weiteren Schritt nach vorn.
Die Photovoltaik-Anlage „Quellenbusch“ am Westfriedhof liefert Strom. Vier Jahre hat es gedauert von der ersten Idee bis zur Fertigstellung. Bei Maximalleistung versorgt sie bis zu 250 Haushalte. Die Anlage erzeugt dann rund 750 Kilowatt Peak (kWp), die in das örtliche Stromnetz eingespeist und in der näheren Umgebung verbraucht werden. Gemessen an herkömmlichen Kraftwerken spart diese Anlage 377 000 Kilogramm CO2 pro Jahr ein.
Damit macht die Stadt einen weiteren großen Schritt, ihre klimapolitischen Ziele zu erreichen. Im Jahr 2020 soll es in Bottrop nur noch die Hälfte der CO2-Emissionen geben, die noch 2010 ausgestoßen wurden.
Baustein von Innovation City
„Die Anlage wirkt sich merklich auf diesen Prozentsatz aus“, unterstreicht der Technische Beigeordnete Klaus Müller. Auch Oberbürgermeister Bernd Tischler ordnet die neue Anlage in das Innovation City-Projekt ein. „Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der erneuerbaren Energie. Sie ist die zweite Säule neben der Energie-Effizienz. Wir tragen also mit der Anlage zum Erfolg der Energiewende bei.“
Ingesamt 2772 Module stehen jetzt auf einer 18 000 Quadratmeter großen Fläche, die in der Mitte des Geländes zwischen Westring und Quellenbusch liegt. Sie sollte ursprünglich als Friedhofsfläche für Gräber genutzt werden. Doch für diesen Zweck benötigte die Stadt die Fläche nicht mehr. „Das Bestattungsverhalten der Bürger hat sich über die Jahre gewandelt. So konnten wir neue Pläne entwickeln“, erklären die Verantwortlichen.
Zur Errichtung der modernen Strom-Anlage holte sich die Stadt das Unternehmen Montan-Solar ins Boot, eine Tochterfirma der RAG Montan Immobilien GmbH. Der Bau begann im Juli 2017, die Bauzeit verzögerte sich jedoch erheblich: „Es war eine große Herausforderung, als es plötzlich auf dem Weltmarkt zu unerwarteten Engpässen bei Solarmodulen kam. Es gab keine Module mehr zu vertretbaren Preisen. Somit zögerte sich alles nach hinten hinaus“, erklärt Gernot Pahlen, Geschäftsführer von Montan-Solar.
Zweites Projekt in NRW
Zudem musste die Firma auf weitere wichtige Punkte bei der Fertigstellung achten: Die Module mussten so zur Sonne ausgerichtet werden, dass die Einstrahlung am günstigsten ist. Sie durften aber nicht in eine Lage gebracht werden, dass eine Spiegelung entsteht, die Anwohner blendet. Das war vielen Bürgern wichtig, wie sich in dem Beteiligungsverfahren zu Beginn des Bauprozesses zeigte.
Mit der Photovoltaik-Anlage vollendet die Firma Montan-Solar ihr zweites Projekt in Nordrhein-Westfalen. Zuvor hatte das saarländische Unternehmen bereits das Dach der ehemaligen Kohlenmischhalle in Dinslaken-Lohberg mit Solarpanels eingedeckt.