Bottrop. . Zu Beginn der Siebziger kam die Technik dort erstmals zum Einsatz. Kohlenzüge rollten unter Tage von Haniel zur Zeche nahe der Innenstadt.

Die Zeche Prosper III wurde 1906 nordöstlich der Innenstadt in der Nähe zum Warmen Eigen errichtet. 1907 nahm Schacht 6 die Arbeit auf. Später kam Schacht 7 hinzu.

Neben der Doppelschachtanlage entstanden auf dem Gelände um die Zeche Prosper III auch eine Kokerei, eine Benzolfabrik und eine Leichtölgewinnungsanlage. Bis 1912 gehörten damit zu Prosper insgesamt vier Zechen: Prosper I, II, III und auch die Zeche Arenberg-Fortsetzung, die zwar selbstständig, aber durch Personalunion mit Prosper eng verbunden war.

Die Koksproduktion in der Zentralkokerei begann 1928

Ende der 1920er Jahre ersetzte eine neue Zentralkokerei die Kokereien von Prosper I, II und III. Denn durch moderne Technik lief die Kohlenförderung Ende auf den Bottroper Zechen auf Hochtouren.

Die Internationale Bauausstellung Emscherpark

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscherpark war ein zehn Jahre dauerndes Programm zur Erneuerung der Städte entlang der Emscher. Sie sollte Impulse zum Wandel des vom Bergbau geprägten nördlichen Ruhrgebietes geben. Die IBA begann im April 1989. Es traten ihr 17 Ruhrgebietsstädte bei, darunter Bottrop.

Führende Köpfe waren Christoph Zöpel, der NRW-Minister für Stadtentwicklung, und Geschäftsführer Prof. Karl Ganser. Entscheidungen traf ein Lenkungsausschuss, dem Experten des Landes, der Städte sowie Vertreter der Wirtschaft, der Gewerkschaften und der Wissenschaft angehörten.

Ihre Aufgaben waren: der Ausbau eines Landschaftsparks, der Beginn des Emscher-Umbaus, die neue Nutzung alter Industriebauten, Gewerbeparks und neues Wohnen. Es wurden mehr als 120 Projekte angestoßen und verwirklicht. Dazu standen Summen Milliardenhöhe bereit.

Zu den Projekten in Bottrop gehörten neben Prosper III der Tetraeder auch das Gründerzentrum Arenberg-Fortsetzung, die Erneuerung der Gartenstadt Welheim, der Gesundheitspark Quellenbusch oder der Volksgolfplatz Jakobi.

Die vergleichsweise kleinen Kokereien der einzelnen Zechen waren allerdings mit den rasant wachsenden Fördermengen überfordert. Die Koksproduktion in der Zentralkokerei begann 1928 zunächst mit vier Batterien mit jeweils 45 Öfen, die schon im ersten Jahr eine Million Tonnen Koks erzeugen, berichten Chronisten.

Als erste Bottroper Zeche hatte Prosper III im April 1945 noch kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf Befehl der einmarschierten britischen Truppen die Produktion wieder aufgenommen. Denn das Bergwerk in Innenstadtnähe war die im Krieg durch Bombenabwürfe der alliierten Luftwaffe am wenigsten zerstörte Anlage.

Die Kumpel arbeiteten einander zu

Nach der Gründung der Ruhrkohle Ende der 1960iger Jahre wurde auf der Zeche Prosper III für den Abbau des mehr als vier Meter mächtigen Flözes „Dickebank“ eine technische Premiere gefeiert: der Schildausbau, der 1971 im Ruhrgebiet erstmals zum Einsatz kam. Dieser beruht auf einem verstellbaren System auf Gleitkufen, das das Gestein über dem Kohleflöz und somit den Arbeitsraum der Bergleute absichert.

Neben dieser Schutz Funktion macht der Schildausbau es mit einer einzigen Ausrüstung möglich, Kohle in verschiedenen Bauhöhen hintereinander abzubauen. Die Zeche Prosper III baute mit dieser neuen Technik fast 3,4 Millionen Tonnen Kohle am Stück ab. Wegen solcher Erfolge blieb der Schildausbau im Bergbau bis heute etabliert.

Die Schachtanlage Jacobi wurde stillgelegt

Mitte der 1970er Jahre wurde Prosper III in das 1974 gegründete Verbundbergwerk Prosper-Haniel eingegliedert, das bis heute besteht. Die zur Zeche Franz Haniel gehörende Schachtanlage Jacobi wurde stillgelegt. Mit dem Verbundbergwerk ging es der RAG darum, die großen und geologisch günstig gelegenen Kohlenvorräte im nördlichen Teil des Kohlenfeldes Haniel, möglichst wirtschaftlich abzubauen.

Die Bergleute hatten den Zusammenschluss der beiden Zechen unter der Erde über Monate vorbereitet: Seither gab es einerseits Wetterverbindungen zwischen Prosper und Haniel, die für frische Luft unter Tage sorgten, und andererseits auch eine erste Förderverbindung der beiden Bergwerke. Deren Kumpel hatten sich auf der 5. Sohle in fast 800 Metern Tiefe aufeinander zugearbeitet. Dadurch konnten schon am Gründungstag des Bergwerks Prosper-Haniel unter Tage die ersten Kohlenzüge vom Grubenfeld Haniel zum Schacht von Prosper III rollen.

Seit November ‘86 kommt die Bottroper Kohle auf Prosper II zu Tage

Die letzten eigenen Kohlen förderte Prosper III am 7. Dezember 1979. Knapp fünf Jahre später trafen sich im Dezember 1984 der damalige Bergwerksdirektor Hanns Ketteler und der frühere Oberbürgermeister Ernst Wilczok neben dem Malakoffturm von Prosper II zum ersten Spatenstich. Die Ruhrkohle legte sozusagen den Grundstein für den Förderberg. Seit November 1986 kommt sämtliche in Bottrop gewonnene Kohle auf Prosper II zu Tage. Die Zeche Prosper III wurde 1986 geschlossen und fast komplett abgerissen.