Bottrop. . Auch in diesem Jahr steht das Ereignis hoch in der Gunst der Besucher. Höhpunkt: Ritter & Feuer. Erstmals gesellen sich Oldtimer ins Programm
Pferdemarkt und Sonnenschein - das passt doch, werden sich viele der zahlreichen Besucher gedacht haben, die am Sonntag durch die Straßen der Innenstadt schlenderten. Zusätzlich gab es noch einen verkaufsoffenen Sonntag, der die Geschäfte gut füllte.
Rund um den Cyriakusplatz drehte sich wieder alles um Pferde. Der Reitplatz bot verschiedene Darbietungen, vom Voltigieren und Zirkuslektionen bis zum Springen und Westernreiten. Ein Höhepunkt war sicherlich das Programm „Ritter & Feuer“: Heinrich von Limburg, in Kettenhemd, -haube und Wappenrock, trat gegen Christian von Jülich an.
Die beiden Ritter maßen sich bei mittelalterlicher Musik im Ringstechen, Kopf abschlagen (nur Steine) und Sau stechen (im Jutesack). Das Publikum unterstützte mit dem geforderten „wilden Handgeklapper“. Anschließend zeigte Christian von Jülich (Sauer) mit Feuerkugeln und Feuerfächer, wie viel Vertrauen ein Pferd zum Reiter entwickeln kann.
Was ein Pferdeliebhaber braucht
Heiß begehrt waren die Tickets fürs Ponyreiten, und es gab manche Enttäuschung. „Man muss zwei Stunden warten“, schluchzte die fünfjährige Sarah. Die Eltern schlugen als Kompromiss eine Kutschfahrt vor.
An den Verkaufsständen wurde alles angeboten, was ein Pferdeliebhaber braucht und junge Mädchenherzen in Verzückung geraten lässt. Es gab Fahrten mit einer historischen Postkutsche, die ein Postillion anpries: „Eine Reise wie vor 150 Jahren!“ Auch die Kinderschmiede von Klaus Goldschmidt war stark umlagert. Hier konnten die kleinen Handwerker aus Nägeln ein Amulettmesser herstellen, wobei der Blasebalg tatkräftig bedient werden musste.
Cowboy und Indianer
Auf dem Berliner Platz waren Kinder die Hauptpersonen. Beim Steckenpferdrennen wurden auf dem Parcours ständig neue Bestzeiten aufgestellt. Felix (10 Jahre) berichtete stolz von seinen 15,29 Sekunden. Auch der Spielbus war wieder dabei mit dem Motto „Cowboy und Indianer.“ Die fünfjährige Leonie entrindete mit der Ziehbank und Muttis Hilfe einen Ast, der anschließend bunt bemalt wurde. Andere Kinder zogen Perlenketten auf oder bastelten Federschmuck.
Hochkonjunktur herrschte in der Außengastronomie. Besonders die Plätze bei den Eisdielen waren heiß begehrt.
Auch die Liebhaber von mehr Pferdestärken kamen auf ihre Kosten. Der Ernst-Wilczok-Platz stand voll mit liebevoll gepflegten, restaurierten Oldtimern, vom Goggomobil mit 13 PS bis zum rosafarbenen, chromblitzenden Cadillac mit Heckflügeln. Begleitet von dem Song „Born to be wild“ knatterten bei der Motorrad-Ralley Oldtimer rund um den Rathausplatz. Blickfang war dabei das englische Krad von 1923 mit 498 Kubikzentimetern und bärenstarken drei PS.