Bottrop. . Gruppe„Bahnbrechender Scheiss“ spielt beim Ruhrpott-Rodeo. Das haben die Newcomer ihren Anhängern zu verdanken. Gerechnet haben sie damit nicht.

Die Kirchhellener Band „Bahnbrechender Scheiss“ hat eine treue Fangemeinde, von der andere Newcomer nur träumen können: Seit ihrer Gründung im Juli 2015 unterstützen sie Rock- und Punkliebhaber aus dem Dorf. Freunde, Bekannte und Verwandte besuchen ihre Konzerte, die bisher auf ländlichen Höfen, in Szene-Clubs oder auf Privat-Feiern stattfanden. Nun machen sie den nächsten Schritt auf der Karriereleiter. Sie spielen am Sonntag, 8. Juli, auf dem „Ruhrpott Rodeo“, dem großen Punkrock-Festival an dem Flugplatz Schwarze Heide mit rund 6000 Besuchern.

Auch das haben sie ihren loyalen Anhängern und Liebhabern zu verdanken. Sie stimmten bei einem Facebook-Voting des Festival-Veranstalters Alex Schwers für sie ab. „Bahnbrechender Scheiss“ setzte sich mit 2910 Stimmen gegen 170 andere Bands durch. Ihr härtester Konkurrent war die Gruppe „Einsturz“, die 2847 Stimmen von den Nutzern erhielt.

Beide Gruppen erhalten einen Bühnenplatz

Alex Schwers entschied sich, beide Bands auf dem Ruhrpott Rodeo auftreten zu lassen. Die Ergebnisse lagen für ihn zu dicht beieinander, um nur einer Gruppe den Vortritt zu gewähren.

Thomas Drecker lässt am Schlagzeug die Trommelstöcke auf die Becken sausen.
Thomas Drecker lässt am Schlagzeug die Trommelstöcke auf die Becken sausen. © Frank Oppitz

Nun geben Thomas Drecker (Schlagzeug), Andre Wilms (Bass), Oliver Grimm (Gitarre, Gesang), Sabine Bloch (Gesang) und Martin Stappert (Gitarre, Gesang) ihr erstes großes Konzert vor mehreren tausend Leuten. Gerechnet haben sie mit diesem Erfolg nicht. „Wir sind seit Jahren bei dem Festival als Besucher dabei. Im vergangenen Jahr haben wir auf dem Zeltplatz noch Witze darüber gemacht, dass wir im nächsten Jahr hier spielen. Es konnte ja keiner ahnen, was nun auf uns zukommt“, sagt Oliver Grimm fassungslos.

Facebook-Rudelgucken an Karfreitag

„Das Voting dauerte eine Woche. Am ersten Tag lagen wir schon vorne, dann wurden wir schnell überholt. Als wir das gesehen haben, haben wir alle Kräfte mobilisiert. Das hat dann geklappt“, erklärt Thomas Drecker mit einem Grinsen. Die Band traf sich am letzten Abstimmungstag zu einem Facebook-Rudelgucken. An Karfreitag um 15 Uhr stand das Ergebnis fest. die Jubelrufe hörten selbst die Nachbarn.

Das Punkfestival Ruhrpott Rodeo hat jährlich circa 6000 Besucher. Die Band „Bahnbrechender Scheiß“ gibt hier ihren bisher größten Gig.
Das Punkfestival Ruhrpott Rodeo hat jährlich circa 6000 Besucher. Die Band „Bahnbrechender Scheiß“ gibt hier ihren bisher größten Gig. © Hans Blossey

Die Musik von „Bahnbrechender Scheiss“ zeichnet sich vor allem durch rhythmische Melodien, einen mehrstimmigen Gesang und deutsche Texte aus, die von Beziehungen und alltäglichen Problemen handeln. Das Repertoire umfasst 15 eigene Stücke und zehn Coverversionen. Sie grenzen sich sehr stark von den Originalen ab. Bei Live-Auftritten setzen die Künstler Instrumente wie eine Ukulele, eine Mandoline, ein Akkordeon oder eine Mundharmonika ein.

Auch interessant

In Zukunft plant die Combo noch eine CD aufzunehmen. Die Punkrocker möchten zudem bei Kneipennächten in der Region auftreten. „Das passt. Bei uns steht der Spaß im Vordergrund, wir sind in jedem Fall nicht perfekt. Wenn wir das Auftritts-Level halten können, dann sind wir zufrieden. Natürlich entwickeln wir uns auch weiter.“

Weiterer Auftritt vor dem Ruhrpott Rodeo

Wer die Band schon mal vor dem Ruhrpott Rodeo erleben möchte, kann das auf dem Hof Steinmann in Hünxe tun. Die Combo tritt dort mit „Rock Regime“ am 22. Juni auf. Los geht es um 20 Uhr. Karten kosten im VVK sechs, an der AK acht Euro.

Weitere Infos und Tickets gibt es auf: www.facebook.com/BahnbrechenderScheiss/