Bottrop. . Das Verbot hat der Rat mit großer Mehrheit ausgesprochen. Alle Pächter müssen sich daran halten. Nur die CDU sprach sich gegen das Verbot aus.
Auf den landwirtschaftlichen Flächen in Besitz der Stadt wird der Einsatz des Unkrautbekämpfungsmittels Glyphosat untersagt. Das hat der Rat jetzt mit großer Mehrheit so beschlossen.
Damit erhält die Stadtverwaltung den Auftrag, die Pächter bei allen Neuverpachtungen und auch bei der Verlängerung von Pachtverhältnissen per Vertrag auf den Verzicht auf Glyphosat zu verpflichten. Es sind etwa 100 Hektar Grünland und Äcker in Besitz der Stadt.
Dieses Glyphosat-Verbot geht auf eine Anregung des örtlichen Bundes für Umwelt und Naturschutz zurück. Grüne und ÖDP unterstützten diese Initiative.
„Neben Glyphosat haben alle chemischen Herbizide schädliche Einflüsse auf unsere Umwelt. Das Sterben von Insekten und Bienen ist auf sie zurückzuführen“, sagte Grünen-Ratsfrau Sigrid Lange. Auch Insekten fressende Vögel seien dadurch bedroht.
Hermann Hirschfelder warf den anderen Ratsfraktionen Populismus vor
Das sehen SPD und Linke auch so. „Hätte der frühere CSU-Landwirtschaftsminister Schmidt nicht gegen alle Absprachen der Verlängerung der Glyphosat-Zulassung zugestimmt, hätten wir dieses Problem überhaupt nicht“, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Göddertz. Doch die Stadt könne Glyphosat immerhin auf ihren eigenen Flächen verbieten, stimmte er der Forderung von Grünen und ÖDP zu.
Allein die Union sprach sich gegen das Verbot aus. CDU-Fraktionschef Hermann Hirschfelder warf den anderen Ratsparteien Populismus vor. Es gebe 3000 Hektar landwirtschaftlicher Flächen in Bottrop, nur 100 Hektar gehörten der Stadt. Der CDU-Ratsherr kritisierte, dass die Ratsmehrheit Landwirten unterstelle, verantwortungslos mit der Umwelt umzugehen.