Bottrop. . Das „junge museum“ muss der Erweiterung des Kulturzentrums weichen. Künftig soll sich dennoch die Ausstellungsfläche vergrößern.

Das „junge museum“ setzt seit zwei Jahrzehnten eigene - zuweilen sogar starke - Akzente im kulturellen Leben der Stadt. Mit der Erweiterung des Kulturzentrums auf dem Kulturhof an der Böckenhoffstraße verschwindet zwar - von manchen bedauert - der hölzerne Küppers-Bau. Aber die Ausstellungsreihe junger Künstler bleibe natürlich erhalten, sagt Kulturamtsleiter Andreas Kind. „Mit dem geplanten Erweiterungsbau, dem bis jetzt so genannten Forum, vergrößert sich sogar die Ausstellungsfläche auf dann 250 Quadratmeter“, so Kind.

Anfangs kindgerechte Inhalte

Auf den rund 100 Quadratmetern in dem von Bernhard Küppers entworfenen Bau mit seinen drei Räumen setzte die Kulturwerkstatt anfangs auf kindgerechte Inhalte. Nach der Gründung 1997 war das „junge museum“ tatsächlich ein Kindermuseum, in dem Themen wie „Musik“, „Bücher“, „Weihnachten“ oder sogar „Tod“ kindgerecht aufgearbeitet wurden. Seit n Jahren ist das „junge museum“ aber auch ein Forum für junge Künstler, die am Ende ihres Akademiestudiums und oft genug bereits am Anfang einer Karriere stehen.

Die Fläche, auf der Kunst künftig gehängt werden kann, wird größer sein als die Grundfläche. Denn abgesehen von der gläsernen Eingangstür zu dem neuen Forumsbereich können alle Wandflächen genutzt werden. Licht fällt hier ausschließlich über Oberlichter ein, wie die vor einiger Zeit öffentlich vorgestellten Pläne des Architekturbüros Heinrich Böll zeigen.

Mancher begann hier seine Karriere

Das „junge museum“ erzeugte zuletzt 7880 Euro an Folgekosten im Jahr. Die fallen weg und können in den Erweiterungsbau des Kulturzentrums fließen. So jedenfalls rechnet es die Verwaltung vor, die ihr Papier am kommenden Dienstag dem Hauptausschuss vorlegen wird.

Über 50 junge Künstler haben in den vergangenen Jahren im „jungen museum“ ausgestellt. Auf einige sind auch schon andere Museen aufmerksam geworden. Für die Künstlerauswahl und Betreuung der Ausstellungen zeichnet Katrin Reck verantwortlich. Sie wählt aus den Bewerbern aus, besucht Akademieausstellungen und bringt so immer wieder vielversprechende neue Positionen ins „junge museum“.

Vier Ausstellungen pro Jahr

Bislang hat es im Durchschnitt vier Ausstellungen pro Jahr gegeben. Zuletzt blieb das Haus im Winter geschlossen. Es war zu kalt. Nicht nur jene, die dort arbeiten, bezeichneten es oft als energetische Katastrophe.

Bleibt abzuwarten, wieviel „junges museum“ im Veranstaltungskalender des neuen Erweiterungsbaus Platz finden wird.