Bottrop. . Beobachten, erkennen, aufdecken - Mängel im Gesundheitswesen. Darum geht es dem Verein. Ein Initiator ist Whistleblower Martin Porwoll.

Betroffene des Apotheker-Skandals gründen einen Verein. Am Freitag wollen sie sich unter dem Namen „Beag“ zusammenschließen.

Das Kürzel steht für „Beobachten, erkennen, aufdecken im Gesundheitswesen“. Zu den Initiatoren gehört Martin Porwoll, der den Skandal um die gepanschten Krebsmedikamente durch seine Anzeige letztlich vor Gericht gebracht hatte.

Im Gesundheitswesen steckt viel Geld, das wie ein Magnet für krumme Geschäfte wirkt

Nun gehe es darum, sich ein Stück von dem Bottroper Fall zu lösen, erklärt er das Ansinnen der Gruppe. In einzelnen Bereichen des Gesundheitssystems stecke viel Geld, das „wie ein Magnet für krumme Geschäfte“ wirke, schildert Porwoll die Eindrücke, die die Gruppe inzwischen gewonnen habe. Die sieht sich nicht als herkömmliche Patientenschutzorganisation.

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„Wir legen unser Augenmerk weniger auf den einzelnen Patienten“, erläutert Porwoll. Vielmehr wolle man Menschen ansprechen, die von Missständen wüssten und von klassischen Patientenvereinen nicht kontaktiert würden. Abdecken will der Verein Beag das gesamte Gesundheitssystem einschließlich des Pflegebereichs; aber auch der Umweltschutz spiele mit hinein, etwa bei gesundheitsschädlichen Belastungen, wie Porwoll ankündigt.

„Wir werden als Gesprächspartner ernster genommen“

Dass es sich dabei um eine Mammutaufgabe handele, sei den Beteiligten der Vereinsgründung klar. „Wir kennen die Beharrungskräfte in dem System und wissen, dass einige Gruppen auch ihren Besitzstand wahren wollen.“ Porwoll sieht einen weiteren Vorteil in der Vereinsgründung: „Wir werden als Gesprächspartner ernster genommen, wenn wir unser Anliegen institutionalisieren und als Verein auftreten.“ Zwar liefen die Gespräche auch heute schon konstruktiv, ein Verein mache manches aber einfacher.

Kontakt zu dem Verein per Mail unter info@beag-ev.de