Eine Stimme, ein Piano und eine komplette Oper: Das ist das Erfolgsrezept von „Oper legere“, mit dem die Sopranistin Franziska Dannheim und ihre kongeniale Pianistin Jeong Min Kim seit mehr als zehn Jahren ihr Publikum begeistern. Mit Rossinis „Barbier von Sevilla“ brachten die Vollblutmusikerinnen einen Hauch von Andalusien in den Hof Jünger.
Eine Stimme, ein Piano und eine komplette Oper: Das ist das Erfolgsrezept von „Oper legere“, mit dem die Sopranistin Franziska Dannheim und ihre kongeniale Pianistin Jeong Min Kim seit mehr als zehn Jahren ihr Publikum begeistern. Mit Rossinis „Barbier von Sevilla“ brachten die Vollblutmusikerinnen einen Hauch von Andalusien in den Hof Jünger.
Rossinis Meisterwerk, Anfang des 19. Jahrhunderts als Karnevalsoper in Auftrag gegeben, ist ein Feuerwerk an brillanten Melodien rund um die amüsant intriganten Pläne des Barbiers Figaro. Dannheim sang und spielte alle Rollen und erläuterte das Geschehen. Graf Almaviva und Rosina lieben sich, aber der geldgierige Vormund Dr. Bartolo will das Mündel wegen der Mitgift selbst heiraten.Der berühmte Figaro rät seinem Freund Almaviva sich der Liebsten in verschiedenen Verkleidungen zu nähern, was zu Verwicklungen führt. Ein Stück mit Liebe, List und Lüge, Aber am Ende wird alles gut.
Die Essenerin Dannheim spielte sich unverkrampft in die Herzen der Zuhörer. Sie sang alle Partien - wobei der Sopranistin die männlichen Stimmlagen im Bass und Bariton schwerer fielen. Wie sie erklärte kann sie im Duett ihre „schizophrene Ader ausleben.“ Zwischen den Arien erläuterte die Künstlerin geschichtlich-musikalische Zusammenhänge und kombinierte diese geschickt, gestenreich und temperamentvoll mit Klatsch und Tratsch als Opern(ver) führerin in einer Mischung aus Musik, Wissen und Amüsement, verbunden mit eigenen Erlebnissen und Anekdoten.
Das Publikum blieb auch bei der italienischen Oper jederzeit auf dem Laufenden und wurde aktiv eingebunden und durfte „Friede , Freude, Eierkuchen“ und „Buona Sera“ intonieren
Die gebürtige Schwäbin wurde am Flügel von der in Seoul geborenen Pianistin und Meisterschülerin der Folkwang Hochschule begleitet, die virtuos und einfühlsam die brillanten Melodien der Belcanto-Oper präsentierte und zu keiner Zeit den Orchesterklang vermissen ließ.
Wer zuvor geglaubt hatte, man könne Opern nicht im „Taschenbuch -Format“ ohne Kostüme, Bühnenbild und Orchester aufführen, wurde bei diesem informativen, unterhaltsamen Programm mit Opernarien eines Besseren belehrt. Die Zuhörer geizten nicht mit Applaus und freuen sich bereits auf das kommende Jahr.Was dann gegeben wird, konnten sie in der Pause wählen. Die meisten Stimmen erhielten „Hoffmanns Erzählungen“.