Bottrop. . Susanne Bludau ist nun Awo-Quartiersmanagerin im Seniorenzentrum Herderstraße. Sie will den Stadtteil stärken und Akteure an einen Tisch holen.

Einen festen Termin gibt es schon im neuen Quartiersbüro Fuhlenbrock der Awo: das Ideencafé immer am letzten Montag im Monat. Am 1. Februar hat Susanne Bludau als neue Quartiersmanagerin ihre Zelte in Bottrop aufgeschlagen. Ihren Standort hat sie im Awo Seniorenzentrum Fuhlenbrock an der Herderstraße.

„Ich kann den Leuten ja nicht sagen, was sie wollen, das müssen sie schon selber herausfinden“, sagt Susanne Bludau zu ihrer Idee des Ideencafés. Das erste Treffen hat bereits stattgefunden im „Tropenhaus“ des Seniorenzentrums, direkt links neben dem Haupteingang. Eine Tafel zeugt noch von der ersten Ideensammlung.

Einmal im Monat Ideencafé

Einen Termin sollten sich die Fuhlenbrocker merken: Jeden letzten Montag im Monat findet das Ideencafé des Quartiersbüros Fuhlenbrock immer von 13 bis 16 Uhr im Awo Seniorenzentrum Herderstraße8 statt.

Eingeladen sind alle Bürger, die sich Kontakte wünschen, Gleichgesinnte für ein Projekt oder den Aufbau einer Gruppe suchen oder sich bei Susanne Bludau vom Quartiersbüroinformieren möchten.

Dedor Nassowitz, Leiter der Einrichtung, freut sich über die neue Kollegin. 2015 habe es die Überlegung gegeben, erinnert er sich, die erste Quartiersmanagerin auf dem Eigen, Ute Beese, für alle drei Seniorenheime der Awo auf dem Eigen und im Fuhlenbrock einzusetzen. „Aber die Heime sind fünf Kilometer auseinander, das geht nicht.“ Nun ist sein Haus in der zweiten Phase dabei. Gefördert wird das Quartiersprojekt auch hier von der Stiftung Deutsches Hilfswerk, in die die Erlöse der Fernsehlotterie fließen.

Auf offene Türen gestoßen

„Wir wollen dem Stadtteil ein eigenes Gesicht geben“, nennt Susanne Bludau ihr Ziel. Dazu sucht sie viele Partner sowohl bei anderen Trägern aber auch in Vereinen und Gruppen und unter den Bewohnern. Gefragt ist alles, was „das Quartier stärkt“, damit die Menschen im Stadtteil gut älter werden können.

„Ich bin nur auf offene Türen gestoßen“, freut sich Susanne Bludau über ihre ersten Erfahrungen. „Das ist ein starker Stadtteil“, sagt sie. Es gebe noch viele Familienunternehmen, ein ganzes Spektrum von Läden, Ärzte, Apotheke, Bank und Sparkasse, Post, Supermarkt, Wochenmarkt und sogar einen Kiosk wie von früher. Es gelte diese Vielfalt zu stärken und zu erhalten angesichts einer abnehmenden Mobilität bei den immer älter werdenden Bewohnern.

„Jeder willst möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben“, sagt die neue Quartiersmanagerin. Da seien dann eben auch neue Ideen gefragt. Wie vielleicht ein Bring-Service beim Supermarkt für Senioren, die nicht mehr so gut zu Fuß sind oder Nachbarschaftshilfe beim Einkauf.

Ob auch ein Reparaturcafé, wie es auf dem Eigen so erfolgreich ist, für Fuhlenbrock eine gute Idee wäre, weiß Susanne Bludau nicht: „Wir haben hier noch ein Elektrofachgeschäft“ und dem wolle man schließlich nicht das Wasser abgraben. Besser seien da Kooperationen.

Viele Akteure will Susanne Bludau an einen Tisch holen und plant das erste Treffen einer Steuerungsgruppe für den 25. April, 16 Uhr, in der Cafeteria des Seniorenzentrums. In Zukunft soll sie sich zweimal im Jahr treffen.

Susanne Bludau kommt aus dem Kreis Recklinghausen. Sie hat Geografie studiert, Quartiersmanagement war da schon Thema. Danach hat sie in der Tourismusbranche gearbeitet, als Assistentin des Pflegedirektors in einem Krankenhauses und war auch Mitarbeiterin im Landtag. Ihre neue Stelle: „Das ist das, was ich zum Abschluss meiner beruflichen Karriere unbedingt noch wollte.“