Bottrop. . Die Stationen auf der Halde Haniel wurden letztmals vom Bergwerk auf Vordermann gebracht. Ehrenamtliche Helfer stehen für Aufbauarbeiten parat.

Auf der Halde ist alles bereit für den Kreuzweg, heißt es seitens des Bergwerks Prosper-Haniel. Die einzelnen Kreuzwegstationen wurden begutachtet und wenn nötig aufgearbeitet, damit für Karfreitag alles stimmt.

Erstmals waren in diesem Jahr nicht die Bergbau-Azubis dafür verantwortlich, schlicht weil es keine mehr gibt. Stattdessen hätten sich die Ausbilder darum gekümmert, sagt Bergwerkssprecher Michael Sagenschneider. „Die Kollegen haben die einzelnen Stationen begutachtet und da, wo nötig, ausgebessert.“

Witterung setzt Stationen zu

So setzt unter anderem die Witterung den Kreuzwegstationen zu, so dass einige nachlackiert werden mussten. An anderer Stelle mussten auch die Bergwerksutensilien, die ebenfalls zu den Stationen gehören, neu gestrichen werden. Jetzt muss noch die Beschallungsanlage und auch das Podest auf dem Sportplatz an der ehemaligen Bergberufsschule, wo die Prozession startet, aufgebaut werden.

Prozession beginnt um 9.30 Uhr am Bergwerk

Zum inzwischen 24. Mal findet der Kreuzweg statt, ins Leben gerufen hat diese Tradition Bischof Hubert Luthe.

Die Prozession hoch zum Papstkreuz auf der Halde beginnt um 9.30 Uhr am Sportplatz östlich der Kreuzwegbrücke an der Stadtgrenze zwischen Bottrop und Oberhausen (Fernewaldstraße). Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Bergwerksgelände.

Für ältere und gehbehinderte Menschen gibt es einen Bus-Pendelverkehr vom Bergwerk hoch auf die Halde.

Doch das ist selbstverständlich nicht alles. Bevor der Bischof und die Gläubigen aus dem ganzen Ruhrgebiet den Kreuzweg gemeinsam beten, sind weitere Vorarbeiten nötig. So müssen etwa zahlreiche Bänke auf das Haldenplateau geschafft werden. Darum kümmert sich die KAB, deren Arbeit beginnt am Donnerstagnachmittag. Zu fünft sammeln sie Bänke in fünf Kirchengemeinden in Bottrop und Oberhausen ein, sagt Hermann-Josef Schepers (KAB).

200 Bierbänke werden aufgebaut

Freitag ab sieben Uhr sind die Helfer auf der Halde aktiv, bauen die 200 Bierbänke auf. Auch die zwölf Sammelbüchsen für die Kollekte ständen bereits parat, so Schepers. In diesem Jahr wird auf der Halde für die Aktion Sternenzelt gesammelt. Unter diesem Namen bietet das Ambulante Hospiz Oberhausen Trauerhilfe und Begleitung für Kinder, Jugendliche und Familien an, die einen nahestehenden Menschen verloren haben.

Förderverein soll Kreuzweg tragen

Gemeinsam mit Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck (2. v. r.) beten die Christen den Kreuzweg und erinnern an das Leiden und den Tod Christi.
Gemeinsam mit Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck (2. v. r.) beten die Christen den Kreuzweg und erinnern an das Leiden und den Tod Christi. © Oliver Mengedoht

Es ist der letzte Kreuzweg, den das Bergwerk organisiert, im kommenden Jahr soll ein Förderverein diese Rolle übernehmen. Sagenschneider: „Doch die Besucher sollen diesen Wechsel eigentlich gar nicht bemerken.“ Allerdings ändert sich hinter den Kulissen einiges, viele Automatismen greifen dann nicht mehr – etwa bei der Instandsetzung nach dem Winter. „Bisher war es ein Anruf in der Ausbildung, und dann war eigentlich klar, dass es läuft“, nennt der Bergwerkssprecher ein Beispiel. Demnächst müsste ein Verein womöglich eine Firma beauftragen. Doch das Wissen des Bergbaus geht nicht verloren, auch er engagiert sich, neben dem Bistum, in dem Verein. Die RAG-Stiftung unterstützt die Sache finanziell.

Bergbauende ist ein Thema

Für die Ruhrbischöfe ist der Haldenkreuzweg immer auch eine Gelegenheit, Stellung zu beziehen zu gesellschaftlichen Entwicklungen und Themen, die die Region bewegen. In diesem Jahr wird Bischof Overbeck wohl auch das Bergbauende zum Thema machen, heißt es seitens der Pressestelle des Bistums, so sei unter anderem ein spezielles Schlussgebet geplant.