Hubert Haseke gehört zu denen, die man ruhigen Gewissens als Bottroper Urgestein bezeichnen kann. Er, der morgen seinen 90. Geburtstag feiert, stammt nicht nur aus einer der alteingessenen Familien. Nach dem plötzlichen Tod von Hanns-Wilhelm Große-Wilde vor zwei Wochen ist er auch einer der letzten noch lebenden Mitbegründer der Historischen Gesellschaft.
Hubert Haseke gehört zu denen, die man ruhigen Gewissens als Bottroper Urgestein bezeichnen kann. Er, der morgen seinen 90. Geburtstag feiert, stammt nicht nur aus einer der alteingessenen Familien. Nach dem plötzlichen Tod von Hanns-Wilhelm Große-Wilde vor zwei Wochen ist er auch einer der letzten noch lebenden Mitbegründer der Historischen Gesellschaft.
Noch gut erinnert sich der gelernte Bankkaufmann, den bis heute immer noch viele ältere Bottroper auf seine Zeit in der Volksbank an der Kirchhellener Straße ansprechen, wie er nicht ohne Stolz gesteht, an die Gründung der „Historischen“, in der sich bis heute die Menschen treffen, denen die Geschichte der Heimatstadt und deren Erforschung ein Anliegen ist.
Hof am Schlangenholt auf dem Eigen
In den Unterlagen finden sich noch die erste Satzung, ein Foto der Gründungsmitglieder um den ehemaligen Oberbürgermeister Ernst Wilczok aber auch Arno Heinrich, der zwar kein so genannter „Pohlbürger“ war, der aber in Bottrop im wahrsten Sinne des Wortes das Unterste nach oben gedreht hat. „Arno Heinrich hat ja tatsächlich mit seinen Ausgrabungen die frühe Geschichte der Region und Bottrops zutage gefördert und auf ihn geht das erste Museum im Stadtgarten zurück“, erinnert sich Haseke.
1979, als die Historische Gesellschaft aus der Taufe gehoben wurde - übrigens auf Anregung von Elly Berkenbusch und Heinz Eickholt, wie Hubert Haseke betont, war eine Zeit, in der man anfing, sich stärker als zuvor mit der Stadtgeschichte auseinander zu setzen. „Zu dieser Zeit hätte man die selbst nach den Bombenangriffen des Krieges immer noch markanten Reste der Knippenburg oder der Kommende Welheim sicherlich nicht mehr abgerissen.“ Davon ist der Sprössling alter Bottroper Bauersfamilien überzeugt. Denn: „Es ist wichtig, seine Geschichte zu kennen.“
Er drehte einen Film über Haus Hove
Die Familie seines Vaters saß auf Hof Schlangenholt auf dem Eigen, der bereits im Mittelalter erstmals erwähnt wird. „Erst waren es Ketteler, dann Haseke“, so der Jubilar. Seine Mutter stamme aus der weitverzweigten Familie Lohmann, die auch mit Steinhaus von Haus Hove in Vonderort verwandt war.
Mit den Zielen der Historischen Gesellschaft identifiziert er sich bis heute, auch wenn Hubert Haseke als Altersgründen, wie er sagt, nur noch passives Mitglied ist. Es waren Projekte wie der Erhalt des Alten Friedhofs an der Horster Straße, auf dem auch einige seiner Verwandten bestattet sind, oder des Pestkreuzes an der Gladbecker Straße und vieler anderer Wegkreuze an denen Bottrop so reich ist, wie nur wenige andere Großstädte.
Auch mit Haus Hove hat Hubert Haseke sich lange beschäftigt. „Ich habe dort sogar einen Film gedreht, in dem ich sehr alte Leute zu Wort kommen lasse, die damals noch unsere alte Mundart, das westfälische Platt, beherrschten.“ Ein Dokument, das sicherlich auch für die Sammlung des Stadtarchivs spannend sein könnte.
Für seinen Einsatz für Stadtgeschichte und die Historische Gesellschaft verlieh diese ihm auch 1994 den „Willi-Jäger-Preis“, benannt nach dem langjährigen Bottroper Redaktionsleiter der WAZ, wie er Gründungsmitglied der Historischen.
Seinen runden Geburtstag feiert er morgen mit seinen fünf Kindern und neun Enkeln, nicht in Alt-Bottrop, aber im nahen Feldhausen.