Bottrop. . Fahrer demonstrieren für mehr Geld. Vestische wurde von der unangekündigten Aktion überrascht und konnte Fahrgäste nicht warnen.

Für Pendler, die mit dem Bus zur Arbeit fahren begann der Mittwochmorgen mit schlechten Nachrichten. Verdi hatte zum kurzfristigen Warnstreik bei der Vestischen aufgerufen. Grund sind die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienste. Die erste Verhandlungsrunde für die Beschäftigten ohne Ergebnis, daher der Aufruf der Gewerkschaft zum Streik bei der Vestischen. Erst gegen 7 Uhr fuhren die Busse wieder.

Sechs Prozent mehr Gehalt gefordert

Am ZOB standen die Busse still. Viele Beschäftigte folgten dem Warnstreikaufruf. Hintergrund ist die erste Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die ohne Ergebnis verlief. Die Gewerkschaft Verdi fordert sechs Prozent mehr Gehalt – mindestens 200 Euro – Weitere Forderung ist die Erhöhung der Auszubildendenvergütungen um 100 Euro, und das Wiederinkraftsetzen der Übernahmeregelung. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.

Insbesondere die unteren Einkommensgruppen müssten eine deutliche Verbesserung erfahren, so die Verdi-Forderung. „Ein Busfahrer erhält zurzeit ein so geringes Einkommen, dass er einen Aufstockungsbetrag bekommt, trotz seiner Vollzeitbeschäftigung“, sagt Delia Lindenau, Gewerkschaftssekretärin im Verdi-Bezirk Mittleres Ruhrgebiet. Und das sei kein Einzelfall. So etwas dürfe es nicht geben.

Der anderthalbstündige Warnstreik sei nur der Auftakt, sofern zukünftig kein akzeptables Angebot vorgelegt wird, warnt die Gewerkschaft die Arbeitgeber. „Sollten die zukünftigen Verhandlungen auch ergebnislos verlaufen, kann mit weiteren Streikaktionen in den Bereichen des Öffentlichen Dienstes gerechnet werden“, sagt Delia Lindenau.

Vestische ist verärgert

Die Vestische ist über das Gewerkschaftsvorgehen verärgert. Anders als sonst hat Verdi den Streik nicht vorher angekündigt, das Unternehmen hatte also nicht die Möglichkeit, die Fahrgäste vorab zu informieren. Vestische-Sprecher Norbert Konegen geht daher auch davon aus, dass der Warnstreik bei den Fahrgästen auf geteiltes Echo stoßen wird. In der Regel sei die Akzeptanz bei den Kunden groß, wenn sie vorab Bescheid wissen und sich darauf einstellen können. „Mit dieser Streikaktion setzt Verdi die Akzeptanz bei den Fahrgästen aufs Spiel.