Bottrop. Fotografin Angelika Schilling gehört zu den 115 Künstlern, deren Arbeiten für die Ausstellung Arte Laguna ausgewählt wurden. Ab März im Arsenale.
Eine verdörrende Landschaft in Namibia und ein langsam abschmelzender Eisberg in der Arktis: Größer können die Kontraste nicht sein, die Angelika Schilling ihren Serien „Arctic Art“ und „African Art“ zeigt. Wer die intensiven Arbeiten der Fotografin etwas kennt weiß, dass sie nicht nur oberflächlich Schönes oder optisch interessant und technisch gut gearbeitet präsentiert. Angelika Schilling geht es immer auch um eine Geschichte hinter ihren Bildern, seien es nun ihre bekannten Porträts oder eben jetzt die jüngsten Naturaufnahmen.
„Das Verbindende ist das Thema Wasser und damit sind wir schon beim Klimawandel - ja, wer den leugnet, erzählt Unsinn, gefährlichen Unsinn noch dazu“. Gerade in Afrika nähmen die Dürren extrem zu und drehten den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes den Hahn ab. Anderswo drohen Überschwemmungen. Angelika Schilling gibt sich kompromisslos, nicht nur in ihrer künstlerischen Arbeit.
Das haben wohl auch die Juroren des internationalen Kunstausstellung „Arte Laguna“ in Venedig so gesehen. Denn nachdem sie bereits in die engere Auswahl gekommen war, hat das Gremium die Bottroperin nun als Teilnehmerin ausgewählt. Ab März ist „ihr“ Eisberg aus der Serie „Arctic Art“ nun auf dem Gelände des „Arsenale“ in der Lagunenstadt zu sehen, immerhin einer der international renommierten Orte für zeitgenössische Kunst.
Unter den 115 eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern in den sieben Sparten von Malerei über Fotografie bis hin zu Digital oder Urban Art sind nur zwei Deutsche vertreten. Eine von ihnen ist eben Angelika Schilling im Bereich Photographic Art. Dabei war genau jene Version des Eisbergs, die im demnächst Arsenale zu sehen ist, bereits kurz zuvor noch im Düsseldorfer Kunstpalast ausgestellt. „Die Arbeit hat dort eine Sammlerin gekauft“', erzählt Angelika Schilling. Nach Venedig hat sie nun eine leicht vergrößerte Version des schmelzenden Eisbergs geschickt.
Erste Ausstellung vor 17 Jahren
Bei der zweiten Präsentation im Auswahlverfahren - 50 Fotografen, darunter vier Deutsche, waren in der Endrunde - befanden sich auch einige neue, fast wie Gemälde anmutende Ansichten der leicht verschneiten Halde Haniel. Nun ist die Bottroper Landmarke auch dem internationalen Jurorenteam bekannt. Die „Arctic Art“ hat am Ende dann doch der „Ruhr Art“ den Rang abgelaufen. Vielleicht wegen des globaleren Themas...
An ihre erste Ausstellung 2000 in der hiesigen VHS kann sich Angelika Schilling noch gut erinnern. 2003 folgte dann innerhalb der Jahresausstellung Bottroper Künstler eine Einzelpräsentation im Museum Quadrat. „Der Kontakt zur damaligen Vorsitzenden der Kunstgemeinschaft, Bernhardine Lützenburg, war damals wichtig, sie hat mich in meiner Arbeit bestärkt, es gab immer einen guten Austausch“, so Schilling.
Natürlich war sie auch bei der letzten Jahresausstellung Bottroper Künstler wieder dabei. Inzwischen zum 17. Mal.
Die „Arte Laguna“ (www.artelagunaprize.com) ist vom 18. März bis 9. April im „Arsenale“ in Venedig zu sehen. 115 Künstlerinnen und Künstlern stellen dabei Arbeiten in insgesamt neun Kategorien aus. Dann werden auch die 35 Künstler bekannt gegeben, die eine Galerie-Austellung bekommen oder eine Künstler-Residenz an spannenden Orten weltweit antreten können. www.angelikaschilling.de