Bottrop. Katrin Ingendoh kam für eine Lesung in ihre Geburtsstadt zurück. Zurzeit arbeitet sie in ihrer Wahl-Heimat Hamburg hauptsächlich fürs Fernsehen.

Es ist bestimmt schon 15 Jahre her, seit Katrin Ingendoh auf einer Bottroper Bühne stand. Dabei ist die Wahl-Hamburgerin immer noch regelmäßig im Revier anzutreffen, denn immerhin lebt die Familie noch hier.

Jetzt stand sie nicht auf einer großen Bühne, sondern hatte die Einladung der Stadtbibliothek und der kooperierenden Katholischen Öffentlichen Bücherei St. Johannes in der Boy angenommen und wirbelte mit Kollegin Friederike Pasch über die Bühne im voll besetzten Saal des Schutzengelhauses. Nein, die Veranstalterinnen mussten sie nicht lange bitten, auch wenn sie inzwischen das ist, was man landläufig berühmt nennt.

Katrin Ingendoh als Hilfsfrisöse Jennifer inder NDR-Serie
Katrin Ingendoh als Hilfsfrisöse Jennifer inder NDR-Serie "Jennifer - Sehnsucht nach was Besseres“.

Hauptrollen in „Morden im Norden“ oder „Heldt“ und zurzeit die Titelrolle in der NDR-Serie „Jennifer - Sehnsucht nach was Besseres“. Darin spielt sie an der Seite von Olli Dittrich und Doris Kunstmann die Hilfsfrisörin Jennifer, die sich selbst gerne einmal unfreiwillig in die sprichwörtliche Patsche manövriert. Das hätte sich die Absolventin des hiesigen Berufskollegs damals natürlich nicht träumen lassen. Wobei „damals“ bei einer heute 34-Jährigen naturgemäß noch nicht all zu lange zurück liegt.

Viel Applaus im voll besetzten Saal

Katrin Ingendoh ging nicht als typisches Gewächs aus hiesigen Schauspieltruppen oder der Kulturwerkstatt hervor, wie so manche andere ihrer Zunft. Im wahrsten Sinne des Wortes erste Bühnenschritte machte sie in der damals noch bestehenden Ballettschule Vari, wo sie 15 Jahre lang Unterricht nahm. Später kamen erste Theatererfahrungen in Gelsenkirchen dazu. Gesangsunterricht nahm sie in Essen, bevor es sie endgültig nach Hamburg zog.

Dort studierte sie weiter in ihrem Metier an der Stage School of Music, Dance and Drama. In diese zeit fielen auch die ersten Engagements ans Deutsche Schauspielhaus oder für Film- und Fernsehrollen. Auf den Roman „Die Prinzessin und der Horst“, der jetzt im Zentrum der szenischen Lesung stand, hat sie ihre Kollegin Friederike Pasch aufmerksam gemacht. „Wir touren damit seit einiger Zeit durchs Land, das Beste war aber, dass Tine Wittler, die Autorin, in meiner Nähe in Hamburg lebt und dort auch eine Bar betriebt“, sagt Katrin Ingendoh.

Ein bisschen Frauenroman-Klischees werden in dem Schmöker, der schon länger auf dem Markt ist, schon verarbeitet. Und die improvisierte - aber durchaus funktionstüchtige - Bar steht nicht von ungefähr auf der Bühne im Schutzengelhaus. Pasch und Ingendoh gehen unter großem Beifall in den Romanrollen auf, verlieren aber nicht wie diese zuweilen die Kontrolle. Klar, die beiden sind ja Profis...