Bottrop-Kirchhellen. . Nachdem zwei Betreiber im früheren Traditionshaus Hötten aufgegeben haben, setzen Maurizio Vacca und Marco Nikodemus im „Il Mulino“ auf Italien.
Das ehemalige Haus Hötten im Bereich der Grafenmühle war lange Zeit eine gute Adresse in Bottrop, die nicht wenige Menschen auch mit schönen Feiern verbinden. Jetzt wurde es leise wieder zum Leben erweckt.
Am Rosenmontag eröffnete dort das italienische Restaurant „Il Mulino“. Nicht zum ersten Mal nach der Schließung des Traditionshauses bemühen sich neue Betreiber, dort Fuß zu fassen. Auf dem Parkplatz erinnern Schilder noch an den „Platzhirsch“ oder an die „Taverne Sakis“ und zeugen von wenige dauerhaften Versuchen. Mehr als vier Jahre stand das Lokal leer, bevor es der letzte griechische Betreiber gründlich renovieren ließ. Leider konnte er sich nur zwei Monate dort behaupten.
In Oberhausen und Duisburg aktiv
Nun haben die Oberhausener Gastronomen Maurizio Vacca( 47) und Marco Nikodemus (39) die Lokalität für 15 Jahre gepachtet. Sie sind optimistisch und geben sich genügend Zeit: „Wer heute aufmacht und will morgen Geld verdienen: das geht meistens nicht“, sagt Nikodemus, der für die Events und den organisatorischen Bereich zuständig ist.
Vacca kümmert sich um das gastronomische Tagesgeschehen. Beide haben langjährige Erfahrungen im gastronomischen Bereich. Sie betreiben das „Bootshaus Oberhausen“ am Kanal, das als Eventlocation weitergeführt wird, ebenso wie das Traditionshaus „Schifferbörse“ in Duisburg-Ruhrort.
Wenig Umbauarbeiten
Im „Mulino“ musste wenig umgebaut werden, da das Haus kernsaniert war, die Einrichtung mit gemütlich aussehenden Lederstühlen und -sesseln im sonnigen Wintergarten konnte übernommen werden.
Nur die Küche musste für das neue Konzept komplett umgestaltet werden.Es stehen 90 Sitzplätze im Lokal und noch einmal 100 Plätze im Saal zur Verfügung. zusätzlich entstehen zur Zeit 300 Plätze auf vier Terrassen. Im Sommer kommt ein „Strandbereich“ mit Liegestühlen und Strandkörben dazu.
Inhaber können selbst kochen
Die Speiseausrichtung ist italienisch mit einem Frischekonzept, wie Nikodemus versichert. Die Betreiber können selbst auch kochen: „Wir wissen, wie es schmecken soll.“ Pasta und Pizza werden selbst gemacht, Die Spezialität ist ein hauseigenes „Paniniprodukt“, die verschieden gefüllten Teigtaschen „Mulino“. Auch Vegetarier und Veganer sollen hier zufrieden gestellt werden.
Man will die Gäste mit einem schlüssigen Gesamtkonzept überzeugen, bei dem vor allem Essen und Service eine Einheit bilden sollen. Die Gäste sollen so zufrieden sein, dass die „Mundpropaganda“ die beste Werbekampagne ersetzt, so die Inhaber. Und in ein paar Wochen - wenn die Saison so richtig beginnt - wird auch die eigene Leuchtreklame und Parkplatzbeschilderung den Weg weisen.
Grafenmühle noch im Winterschlaf
Die gute Nachricht: Es gibt genug Parkplätze an der Grafenmühle. Die Freizeitstätte befindet sich „noch“ im Winterschlaf. Bei kaltem, aber sonnigen Winterwetter sind nur wenige Fahrzeuge geparkt, zwei abgehärtete Radfahrer und einige Leute mit Hunden sind zu erblicken.
Die Gaststätten sind zwar geöffnet, aber nur wenige Gäste haben sich am frühen Nachmittag eingefunden, am „Herzblut“ steht ein großes Gerüst. An den Minigolfanlagen bewegt sich nichts. Da wo sich sonst Hunderte von Bikern aufhalten, um ihre chromglänzenden PS-Schleudern vorzuführen, lassen sich jetzt die Motorräder an der Hand abzählen.
Noch wirkt es trist und trostlos
Die Pommesbuden sind mäßig frequentiert,der Ponyhof ist unbelebt. Stühle und Tische stehen bei „Elkes Treff“ zwar im sonnigen Biergarten, aber die wenigen Gäste stehen lieber in der warmen Holzhütte.
Am Anglerparadies ist die Fischbude nach dem Brandfall noch geschlossen, eine Plane verdeckt das Loch im Dach. Ein paar Meter weiter am Forellenteich ist alles abgesperrt, schweres Gerät ist im Einsatz, um alles rechtzeitig zur Saison herzurichten.
Noch wirkt vieles trist und trostlos, aber in einigen Wochen wird sich dies erfahrungsgemäß ändern, dann sind Parkplätze wieder Mangelware.