Bottrop. . Drei gehen an Grundschulen, die anderen an weiterführende Schulen. An Grundschulen fehlen derzeit fünf Lehrkräfte und drei Sonderpädagogen.

Neun Lehrerstellen können in der zweiten Hälfte dieses Schuljahres an Bottroper Schulen besetzt werden. Das teilte jetzt die Bezirksregierung Münster mit. Erst am Mittwoch hatte das Schulministerium die Zahlen in ihrem Bildungsportal bekannt gegeben.

Danach verteilen sich die neun Lehrkräfte wie folgt: Drei gehen an die Grundschulen, ebenfalls drei an die Gymnasien, eine an eine Gesamtschule und zwei ans Berufskolleg. Von diesen neun neuen Lehrer sind fünf Quereinsteiger, drei von ihnen werden künftig an einer Grundschule unterrichten und jeweils einer an Gymnasium und Gesamtschule.

417 Stellen waren in NRW unbesetzt

JAG: Fünf Kandidaten bewerben sich um den Chefposten

Ende Januar ist Reinhard Schönfeld, Leiter des Josef-Albers-Gymnasiums in den Ruhestand gegangen. In einem zweiten Ausschreibungsverfahren, das erste blieb ohne Bewerbung, das am 2. Februar endete, haben sich fünf Kandidaten beworben.

Die Kandidaten werden nun geprüft, heißt es bei der Bezirksregierung, dann Schulkonferenz und Schulträger vorgestellt. Das Votum aus Bottrop werde gehört, den Ausschlag aber gibt die Bezirksregierung. Die Stelle wird wohl erst im Sommer besetzt.

417 Stellen an nordrhein-westfälischen Schulen waren der Bezirksregierung Münster zwischen dem 1. Januar und 15. Februar als unbesetzt gemeldet worden. „Davon konnten 173 besetzt werden“, erklärt Ulla Lütkehermölle, Pressesprecherin der Bezirksregierung Münster. „Das entspricht einer Quote von 41,49 Prozent.“ Und damit sei der Bezirk Münster immer noch besser dran als andere im Land NRW: „Im Landesdurchschnitt liegt die Quote bei 37,58 Prozent.“

Die meisten Stellen waren in NRW zu Beginn des Halbjahres an Grundschulen frei: 130 insgesamt, tatsächlich besetzt werden konnten aber lediglich 30, also weit weniger als ein Drittel. Am besten kamen die Gymnasien landesweit weg, wo es 75 Stellen zu besetzen gab und 68 tatsächlich besetzt werden konnten.

Wie das Schulministerium im Bildungsportal mitteilt, habe das Land bereits jetzt weitere 502 Lehrkräfte für den Einstellungstermin 1. Mai gewinnen können. Für eine größtmögliche Transparenz bei den Einstellungszahlen kündigt das Land an, die Zahlen mehrfach im Jahr veröffentlichen zu wollen.

Ausbildung wurde verändert

Bei den Grundschulen sind die Engpässe deshalb besonders groß, weil die Lehrerausbildung verändert wurde und jetzt genauso lange dauert wie bei den übrigen Schulformen: Sie erfordern ein dreijähriges Bachelor- und ein zweijähriges Masterstudium, früher waren es nur sechs Semester insgesamt. Hinzu kommt, dass die Lehrer an Grundschulen immer noch schlechter bezahlt werden als die an weiterführenden, trotz inzwischen gleicher Ausbildung.

Fünf Lehrer- und drei Sonderpädagogenstellen an Grundschulen seien derzeit an Grundschulen vakant, sagt Schulrätin Heike Sulimma. Im Sommer waren es noch insgesamt 14 Stellen. Eine Lehrer- und eine Sonderpädagogenstellen sollen im Mai noch besetzt werden: Heike Sulimma: „Aber da ist noch viel Bewegung drin, wir kriegen ständig neue Daten.“