Bottrop. . 137 Personen haben im vergangenen Jahr in Bottrop die Einbürgerung beantragt. Jetzt wurden sie vom Oberbürgermeister offiziell begrüßt.

Ihr deutscher Pass ist noch ganz frisch. Erst seit dem vergangenen Jahr sind die 13 Frauen und Männer und ein kleiner Junge deutsche Staatsbürger. Sie folgten am Montag Nachmittag der Einladung von Oberbürgermeister Bernd Tischler und nahmen an der Einbürgerungsfeier der Stadt teil.

Die fand diesmal nicht im Ratssaal statt – das Rathaus wird bekanntlich saniert – sondern in einem Veranstaltungssaal oben auf dem RAG-Gebäude am Gleiwitzer Platz. Hoch oben „über den Dächern der Stadt“, wie der OB sagte, bot der Raum einen hervorragenden Blick über die Innenstadt mit ihren Gebäuden und Kirchen und den verschiedenen Wahrzeichen dieser Stadt. An der Seite des Oberbürgermeisters begrüßten auch Bürgermeister Klaus Strehl und Bürgermeisterin Monika Budke die Neubürgerinnen und Neubürger und ihre Begleitungen.

Aus vielen verschiedenen Ländern

Antragsteller müssen acht Jahre in Deutschland leben

Voraussetzung für eine Einbürgerung ist, dass die Antragsteller sich seit mindestens acht Jahren rechtmäßig in Deutschland aufhalten.

Nachweisen müssen sie Kenntnisse der deutschen Sprache sowie der Rechts- und Gesellschaftsordnung. Außerdem müssen sie ihren Lebensunterhalt selber bestreiten können.

13 hatten sich samt ihrer zwölf Begleiter zu der Feier eingefunden. Tatsächlich eingebürgert wurde im vergangenen Jahr aber insgesamt 137 Personen, 62 Männer und 75 Frauen, darunter auch 24 Minderjährige. Die meisten Neubürger sind türkischstämmig. Es waren aber auch Leute dabei, die aus Syrien, dem Kosovo, aus Polen, Frankreich, Ungarn, Griechenland, Weißrussland oder Großbritannien stammen.

„Jeder von ihnen bringt seine eigene Geschichte mit. Menschen aus vielen Ländern haben hier eine Heimat gefunden. Das Ruhrgebiet war schon immer ein Schmelztiegel“, erinnerte Oberbürgermeister Tischler bei seiner Begrüßungsansprache an die Geschichte des Reviers. Zum feierlichen Anlass hatte er seine Amtskette angelegt.

Weltoffenes Bottrop

Bottrop sei weltoffen, betonte er, und freute sich, dass all diese Neubürger sich bewusst dazu entschieden hätten, ein Teil dieses Gemeinwesens zu werden. Einige würden vielleicht schon seit Jahrzehnten hier leben oder seien bereits hier geboren. „Sie müssen ihre Identität nicht aufgeben“, sagte er seinen Zuhörern, wünschte sich aber, dass sie sich integrieren und bat sie mit Blick auf die vielen Flüchtlinge, die in den letzten Jahren nach Bottrop gekommen sind, dass sie als Neubürger vielleicht auch Mittler und Bindeglied werden zwischen den verschiedenen Kulturen und sich einsetzen für ein friedlichen Miteinander.

Die deutschen Staatsbürgerschaft zu besitzen, bringe Rechte und Pflichten mit sich. Dazu gehöre das Bekenntnis zu den demokratischen Grundwerten ebenso wie die Wahlpflicht. Mit Blick auf Landtags- und Bundestagswahl hoffte der OB: „Einige von ihnen haben vielleicht schon mitgewählt im vergangenen Jahr.“