Bottrop. . Die Frauenberatungsstelle beteiligt sich an einer Kampagne des Dachverbandes. Der will die Bedeutung der Einrichtungen deutlich machen.

Mit ihrer Kampagne in diesem Frühjahr betreten die Frauenberatungsstellen in NRW Neuland. „Stark für Frauen“ heißt die Aktion, an der sich auch das Frauenzentrum Courage beteiligt. Sie soll zeigen, auf wie vielen verschiedenen Feldern die Beratungsstellen so unterwegs sind und wie wichtig deren Arbeit ist. Am 28. Februar soll die Kampagne im Düsseldorfer Landtag vorgestellt werden.

Dann wird auch Ina Scharrenbach dabei sein, seit dem Sommer Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung. In deren Ministerium sind in der neuen Landesregierung auch die Frauenberatungsstellen angesiedelt. Der Start für die Beratungsstellen unter Schwarz-Gelb war gut, freut sich Wiltrud Evers, die Leiterin des Frauenzentrums Courage: „Unsere Personalkostenpauschale soll um 2,5 Prozent erhöht werden.“ Schon die rot-grüne Landesregierung hatte zuvor die Finanzierung der Beratungsstellen für drei Jahre sicher gestellt. Zuvor war von Jahr zu Jahr über den Landeszuschuss entschieden worden.

In der Kampagne „Stark für Frauen“ kommen Frauen und Männer zu Wort, die ihre Statements zur Arbeit der Beratungsstelle abgeben. Die sollen zusammen mit einem Foto der Unterstützerinnen und Unterstützer auf einer sogenannten „Landingpage“ im Internet veröffentlicht werden.

Courage ist Fachstelle

Das Frauenzentrum Courage gehört sei über 30 Jahren zur Stadt und ist aus deren Netzwerk nicht mehr weg zu denken.
Das Frauenzentrum Courage gehört sei über 30 Jahren zur Stadt und ist aus deren Netzwerk nicht mehr weg zu denken.

Am Freitagnachmittag hatte das Frauenzentrum Courage eingeladen, zu Kaffee und Kuchen und Gesprächen vorbei zu kommen. Zugleich konnten sich die Gäste dort an der Kampagne beteiligen, ihr Statement abgeben und zugleich bei einem Fotoshooting ein freundliches Gesicht für Margret Kemper hinter der Kamera im Frauenzentrum machen. In Bottrop soll beides nicht nur im Internet veröffentlicht werden, sondern auch im Schaufenster von Courage an der Essener Straße. Die erste, die am Freitag vorbei kam, war SPD-Ratsfrau Renate Palberg. „Ehrensache“, sagt das langjährige Courage-Mitglied. Ihr Statement: „. . . damit Frauen lernen: Ich will, weil ich kann. . .“

Jede Frau kann Hilfe bei Courage suchen

Jede Frau kann mit ihrem Anliegen oder Problem ins Frauenzentrum Courage kommen. Im Beratungsgespräch wird nach Lösungs- und Unterstützungsmöglichkeiten gesucht.

Die Beratungsstelle, Essener Straße 13, hat folgende Öffnungszeiten: mo-fr, 9.30-14 Uhr, mi auch 15-17 Uhr. Sie ist unter 63 59 3 zu erreichen.

„Ich habe die Beratungsstelle 1984/85 in Partei und Fraktion mit durchgeboxt“, erinnert sich die Sozialpolitikerin an die Anfänge von Courage. An ihrer Seite wusste sie damals viele andere Frauen: „Da gab es einen großen Parteien übergreifenden Zusammenhalt der Frauen.“ Denn der Widerstand war anfangs groß. „SPD-Spitzenpolitiker haben damals gefragt: Wofür braucht man denn sowas?“, erzählt Renate Palberg. Aber 1985 konnte Courage, damals noch an der Scharnhölzstraße, eröffnet werden.

Heute ist das Frauenzentrum aus dem gut funktionierenden Netzwerk der Stadt nicht mehr weg zu denken. Courage ist Fachstelle für häusliche und sexualisierte Gewalt, hilft bei der Bewältigung von Krisensituationen und ist auch bei Themen wie Stalking oder Cybermobbing an der Seite von Frauen.