Bottrop. . Schule vernetzt Lerngruppen per App. Evonik-Stiftung spendiert Tabletcomputer. Fünftklässler programmieren im neuen Schuljahr Roboter.
Das Josef-Albers-Gymnasium setzt im Unterricht mehr und mehr digitale Medien ein. Gerade erst schaffte die Schule an der Zeppelinstraße 20 weitere Tabletcomputer an. Möglich gemacht hat dies die Evonik-Stiftung mit einer Finanzspritze von 10 000 Euro.
„Die kompakten Endgeräte ermöglichen neben den gut ausgestatteten Computerräumen die mobile Nutzung von Rechnern in allen Klassenräumen“, erklärt Andreas Eilers, Medienbeauftragter am Albers-Gymnasium. Da die Ausstattung aller Klassenräume mit Beamern bald abgeschlossen sein werde, könnten die Schüler die mobilen Tablets zum Beispiel für die Erstellung von Präsentationen und für Recherchen nutzen. Die Geräte werden über Funk mit den Beamern in den Klassen verbunden.
Chemie-Unterricht findet im Cyber-Classroom statt
Die Nutzung mobiler Geräte haber sich in fast allen Unterrichtsfächern bewährt, sagt Eilers. So haben die Lehrer der Schule ab 2012 erste Erfahrungen damit gesammelt, nachdem das Albers-Gymnasium einen Koffer mit 16 iPads gewonnen hatte. Ein Cyber-Classroom für den Chemieunterricht, aber auch für die anderen naturwissenschaftlichen Fächer bildete dazu eine Ergänzung.
Denn durch virtuelle Experimente ließen sich ganze Klassen und auch kleinere Gruppen begeistern. Mit Hilfe von 3 D-Animationen werde wiederum das Vorstellungsvermögen verbessert, so dass sich insgesamt ein bleibender Lernerfolg einstelle, erläutert Ursula Engel, die kommissarische Leiterin des Josef-Albers-Gymnasiums.
Virtuelle Experimente helfen beim Lernen
Vom Sommer an kann die Schule die sogenannte MINT-EC-Schulcloud nutzen, um Lerngruppen per App auf beliebigen digitalen Endgeräten zu vernetzen. Das Austeilen von Arbeitsblättern, Aufgabenlösungen, der Austausch von Informationen und Terminabsprachen erfolgen dann über diese Cloud. Selbst erstellte Lernmodule können bundesweit unter den Lehrkräften geteilt werden, so dass langfristig ein gut sortierter Pool von kostenfreien Materialien entstehen kann. Die Cloud wird unter europäischen Sicherheitsstandards vom Hasso Plattner- Institut in Potsdam entwickelt.
Für die Arbeit mit digitalen Werkzeugen im Unterricht hat das Gymnasium ein Medienkonzept ausgearbeitet, das den aktuellsten Anforderungen des Medienpasses NRW genügt. Darin ist zum Beispiel festgelegt, dass alle Schüler erste Programmierkenntnisse erlernen. So beginnen im nächsten Schuljahr die Fünftklässler im MINT-Unterricht damit, ein halbes Jahr lang kleine Mikrocontroller oder Roboter zu programmieren.
Scouts beantworten Fragen zur Datensicherheit
Die Lehrer des Gymnasiums verstehen die Digitalisierung als Chance, das Lernen zu verbessern. So können sie den Unterricht etwa durch den Einsatz digitaler Folien oder interaktiver Übungen gestalten oder auch Daten für Hausaufgaben speichern und weiterleiten. Doch nicht nur die Möglichkeiten, sondern auch die Gefahren der Digitalisierung gehören zum Medienkonzept hinzu.
„Hier sind die Medienscouts gefragt, die speziell geschult sind und mit den Klassen der Unter- und Mittelstufe in den Dialog eintreten“, erklärt Medienbeauftragter Eilers. Cybermobbing und Datensicherheit beispielsweise werden nicht nur in den Klassen, sondern auch während der Elternabende reflektiert.