Von wegen: Typisch Mädchen! Für Frisuren, Haare, Puppen und Schönheit hatte sie als Kind überhaupt keinen Sinn. Und auch den damaligen Traumberuf aller Mädchen – Friseurin – hatte Sandra Pawlenka-Viehweg absolut nicht als Ziel. Und das, obwohl Vater Dieter Pawlenka bereits in der zweiten Generation den Friseurladen seines Vaters führte. „Ich war als Kind eigentlich nie dort und hatte eher Spaß an Zahlen. So dachte ich, dass Büroarbeit wohl mein Ding ist“, erzählt die 45-Jährige lachend.

Von wegen: Typisch Mädchen! Für Frisuren, Haare, Puppen und Schönheit hatte sie als Kind überhaupt keinen Sinn. Und auch den damaligen Traumberuf aller Mädchen – Friseurin – hatte Sandra Pawlenka-Viehweg absolut nicht als Ziel. Und das, obwohl Vater Dieter Pawlenka bereits in der zweiten Generation den Friseurladen seines Vaters führte. „Ich war als Kind eigentlich nie dort und hatte eher Spaß an Zahlen. So dachte ich, dass Büroarbeit wohl mein Ding ist“, erzählt die 45-Jährige lachend.

Doch ein Betriebspraktikum in der 9. Klasse stellte dann alles auf den Kopf: „Erstmals dachte ich drüber nach, mir den Beruf meines Vaters mal anzuschauen“, erinnert sich Sandra Pawlenka-Viehweg. In der damaligen Friseurschule schnupperte sie ins Handwerk hinein und „es schlug ein wie eine Bombe“, erzählt die Bottroperin. „Ich durfte gleich ganz viel machen, es hat so viel Spaß gemacht und nach drei Wochen ging ich mit Tränen in den Augen und einer Zusage für eine Ausbildung in der Tasche nach Hause.“

Und die folgte dann auch nach dem Realschulabschluss. 1996 hatte Sandra Pawlenka-Viehweg bereits den Meisterbrief in der Tasche und stieg in den väterlichen Betrieb ein. „Mir gefiel von Anfang an die kreative Seite des Berufs“, meint die Friseurmeisterin und erklärt: „Man nimmt die Schere in die Hand, scheint scheinbar wahllos die Haare in die verschiedensten Richtungen zu kämmen und zu schneiden, hat dann aber letztlich ein wunderbares Ergebnis.“ Für das, was anfangs so chaotisch wirke, habe man irgendwann einen Blick. „Und es ist unglaublich faszinierend, immer wieder etwas Neues zu schaffen – und die Freude der Kundinnen darüber zu erleben“, versucht Sandra Pawlenka-Viehweg die Leidenschaft zu erklären, die ihren Beruf ausmacht und sich im Slogan ihres Ladens „Ihre Schönheit ist unsere Leidenschaft“ widerspiegelt.

Erst vor zwei Jahren hat sie diesen von ihrem Vater übernommen, doch beide arbeiten – unterstützt von neun Mitarbeitern – weiterhin zusammen. Gerade erst hat der 75-Jährige das 50-jährige Jubiläum seines Meisterbriefs gefeiert, doch ans Aufhören denkt er noch lange nicht.

Vater steht immer noch im Laden

„Jedes Jahr sage ich, zwei oder drei Jahre mache ich noch“, meint Dieter Pawlenka schmunzelnd. Mit der Übernahme des Ladens durch die Tochter endete dennoch eine Ära: Gegründet 1945 am Nordring zog der Laden nach 70 Jahren um in neue Räume an die Gladbecker Straße 205.

Doch schon zuvor hatte Sandra Pawlenka-Viehweg viel frischen Wind und neue Ideen in den Traditionsbetrieb gebracht, schuf neue Geräte und Farben an und änderte nach und nach das Outfit des Geschäfts. „Mein Vater war mitunter skeptisch, ließ mich aber immer machen“, so die Friseurmeisterin. „Es kommt ja auch an bei den Kunden.“ Zudem mache das Arbeiten in schönem Ambiente ja auch mehr Spaß.