Bottrop / Essen / Düsseldorf. . Erstmals sind in Essen und Düsseldorf Werke des Künstler-Paares gleichzeitig zu sehen. Ein verbindendes Begleitprogramm erscheint im Frühjahr.
Erstmals sind in diesem Sommer zeitgleich und ortsnah Retrospektiven des bedeutenden Künstlerpaares Josef und Anni Albers zu sehen. In der Essener Villa Hügel gönnt sich die Krupp-Stiftung zum 50-jährigen Bestehen eine Josef-Albers-Ausstellung mit 130 Werken. Parallel zeigt die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf Werke von Anni Albers.
Wie kaum ein anderer erforschte der einflussreiche Künstler Josef Albers die Farbe. Mit der Ausstellung „Josef Albers. Interaction“ ist sein facettenreiches und prägendes Schaffen erstmals seit 30 Jahren in einer großen Retrospektive zu sehen. Gemeinsam führen die Kulturstiftung Ruhr und das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop 130 Werke – der Hauptteil aus bedeutenden amerikanischen Sammlungen – in der Villa Hügel zusammen.
Museums-Kooperationen
Dort werden die Werke vom 16. Juni bis zum 7. Oktober zu sehen sein. Diese Ausstellung ermöglicht die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens. „Josef Albers. Interaction“ ist eine Kooperation mit dem Museum Quadrat Bottrop. Ab sofort sind alle Informationen, auch zur Buchung von Führungen, unter josefalbers.villahuegel.de online freigeschaltet.
Fast zeitgleich zur Essener Ausstellung zeigt die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf im K20 die Retrospektive „Anni Albers“. Die Ausstellung – eine Kooperation mit Tate Modern – wird alle Facetten des vielseitigen Werks beleuchten. Anni Albers war nämlich nicht nur die wohl bedeutendste Bauhaus-Künstlerin, sondern auch die wohl anerkannteste Textilkünstlerin im 20. Jahrhundert.
Die Kunst des Webens
Sie stellte die alte Technik des Webens ins Zentrum ihres Schaffens. Sie webte Bilder und Wandbehänge, entwarf Teppiche und Textilien für die maschinelle Produktion. Zeitlebens war sie eine begeisternde Lehrerin und Autorin.
Zu sehen in Essen und Düsseldorf
Josef Albers in der Villa Hügel: Interaction. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Infos: (0201) 61 629 17, info@villahuegel.de; www.josefalbers.villahuegel.de/besuch.
Eintritt inkl. Villa Hügel, Park und Historische Ausstellung Krupp: Erwachsene: 5 Euro, Kinder bis zum 14. Lebensjahr: frei, Schulklassen in Lehrerbegleitung: frei.
Anni Albers-Retrospektive in K20: Samstag, 9. Juni, bis Sonntag, 9. September, Kunstsammlung NRW, Grabbeplatz. Infos im Netz: www.kunstsammlung.de/entdecken/vorschau.html
Der Sommer 2018 bietet damit die einmalige Gelegenheit, konzentriert die Lebenswerke zweier herausragender Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts in unmittelbarer Nachbarschaft zu erleben.
Zusätzlich hat die Kulturstiftung gemeinsame und korrespondierenden Veranstaltungen angekündigt. Ein Überblick darüber soll in Kürze folgen.
Das Künstlerpaar
Das Paar lernte sich am Bauhaus in Dessau kennen und heiratete 1925. Mehr als 50 Jahre prägte die Beziehung gegenseitige Bewunderung und das Interesse an der Arbeit des Anderen. Heute wird der Nachlass von Anni und Josef Albers von der 1971 gegründeten „Josef & Anni Albers Foundation“ bewahrt. Sie unterstützt beide Ausstellungen mit Leihgaben.
Josef Albers wollte Farbe denken, suchte nach ihrem spezifischen Gewicht, diskutierte mit seinen Student/innen über ihr sich immer wieder veränderndes Gesicht und den Verlust aller Gewissheit: „Nur der Schein trügt nicht“, schrieb er. Die Ausstellung in der Villa Hügel beginnt mit Albers‘ Zeit am Bauhaus in Weimar und Dessau. Sie schlägt einen Bogen zu den Schwerpunkten seiner amerikanischen Jahre – zur Begegnung mit Mexiko und der Serie „Homage to the Square“. Erstmals werden Malerei, Druckgrafik, Möbel, Gebrauchsgegenstände, Arbeiten in Glas, Fotografie und präkolumbische Skulpturen aus der Sammlung des Ehepaares Albers in ihrer Wechselwirkung gezeigt. Eine Gegenüberstellung religiöser Bildwerke mit Gemälden von Albers verdeutlicht die geistig-spirituelle Dimension seiner Kunst.