Um die Zukunft von Innovation City auch nach Beendigung der offiziellen Projektphase in zwei Jahren macht sich sein Manager, Burkhard Drescher, keine Sorgen. Die Nachfrage sei viel zu groß und das Erreichte zu bedeutend. Bei einem Besuch der WAZ-Redaktion legt er dar, wie es um das Pilotprojekt und seine Zukunft steht. Mit Burkhard Drescher sprachen die Redakteure Michael Friese, Matthias Düngelhoff und Norbert Jänecke. Innovation City gilt als Erfolgsmodell. Seine Übertragbarkeit - Sie nennen das Roll out - wurde unter Beweis gestellt. Wo steht das Projekt zurzeit? Burkhard Drescher: Der Deutsche Städtetag, ganz sicher eines der bedeutendesten Gremien, nennt uns mehrfach als positives Beispiel und fordert andere Städte zur Nachahmung auf. Was wir in unserem Reallabor entwickeln wird als zukunftsweisend eingestuft. Tatsächlich besteht unser Hauptgeschäft zurzeit im Roll out. Aber wir bleiben aktiv vor Ort. Wir haben im Auftrag der Stadt eine Reihe von Quartierbüros als Anlaufstelle im Stadtteil für die Bürger eröffnet, die eine Energie-Beratung wünschen und ihre Gebäude sanieren wollen. Wie gut werden die Beratungen in den Quartierbüros angenommen? Bei den Gesprächen in unserem Hauptsitz am Südringcenter haben wir eine Erfolgsquote von 50 bis 60 Prozent. Vor Ort in den Quartieren erreichen wir 75 Prozent. Da wird es eben sehr schnell praktisch. Seit 2016 haben uns dort 250 Hausbesitzer aufgesucht. Insgesamt konnten wir 3000 Interessierte beraten. Das Pilotprojekt ist auf zehn Jahre angelegt. Die sind in zwei Jahren um. Was passiert dann in Bottrop? Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir weitermachen. Das Interesse an unseren Erkenntnissen hält an und nimmt weiter zu. Inzwischen haben wir mit 20 Städten im Ruhrgebiet eine Umsetzung vereinbart. Die dauert fünf Jahre. Ich kann Innovation City also mindestens bis 2025 denken. - Was einige noch gar nicht wahrnehmen: Das Ruhrgebiet wird zur Innovation City. Aber nicht nur hier ist das Interesse groß. Das Rheinland meldet sich gerade verstärkt bei uns. Außerdem kommen ständig Besucher aus dem Ausland. Im vergangen Jahr waren 40 Delegationen bei uns zu Gast.

Um die Zukunft von Innovation City auch nach Beendigung der offiziellen Projektphase in zwei Jahren macht sich sein Manager, Burkhard Drescher, keine Sorgen. Die Nachfrage sei viel zu groß und das Erreichte zu bedeutend. Bei einem Besuch der WAZ-Redaktion legt er dar, wie es um das Pilotprojekt und seine Zukunft steht. Mit Burkhard Drescher sprachen die Redakteure Michael Friese, Matthias Düngelhoff und Norbert Jänecke.

Innovation City gilt als Erfolgsmodell. Seine Übertragbarkeit - Sie nennen das Roll out - wurde unter Beweis gestellt. Wo steht das Projekt zurzeit? Burkhard Drescher: Der Deutsche Städtetag, ganz sicher eines der bedeutendesten Gremien, nennt uns mehrfach als positives Beispiel und fordert andere Städte zur Nachahmung auf. Was wir in unserem Reallabor entwickeln wird als zukunftsweisend eingestuft. Tatsächlich besteht unser Hauptgeschäft zurzeit im Roll out. Aber wir bleiben aktiv vor Ort. Wir haben im Auftrag der Stadt eine Reihe von Quartierbüros als Anlaufstelle im Stadtteil für die Bürger eröffnet, die eine Energie-Beratung wünschen und ihre Gebäude sanieren wollen.

Wie gut werden die Beratungen in den Quartierbüros angenommen? Bei den Gesprächen in unserem Hauptsitz am Südringcenter haben wir eine Erfolgsquote von 50 bis 60 Prozent. Vor Ort in den Quartieren erreichen wir 75 Prozent. Da wird es eben sehr schnell praktisch. Seit 2016 haben uns dort 250 Hausbesitzer aufgesucht. Insgesamt konnten wir 3000 Interessierte beraten.

Das Pilotprojekt ist auf zehn Jahre angelegt. Die sind in zwei Jahren um. Was passiert dann in Bottrop? Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir weitermachen. Das Interesse an unseren Erkenntnissen hält an und nimmt weiter zu. Inzwischen haben wir mit 20 Städten im Ruhrgebiet eine Umsetzung vereinbart. Die dauert fünf Jahre. Ich kann Innovation City also mindestens bis 2025 denken. - Was einige noch gar nicht wahrnehmen: Das Ruhrgebiet wird zur Innovation City. Aber nicht nur hier ist das Interesse groß. Das Rheinland meldet sich gerade verstärkt bei uns. Außerdem kommen ständig Besucher aus dem Ausland. Im vergangen Jahr waren 40 Delegationen bei uns zu Gast.

Gibt es die Chance auf Innovation City 2.0 in Bottrop?

Ja, ernsthaft. Das setzt natürlich die Zustimmung des Rates voraus, mit der ich aber rechne. Auch Oberbürgermeister Tischler möchte das gerne. Es gibt die Überlegung, das Pilotgebiet um die Stadtteile Fuhlenbrock und Kirchhellen zu erweitern. Der Bund wäre bereit, 90 Prozent über KfW-Mittel zu finanzieren. Den Zehn-Prozent-Anteil der Stadt können auch Partner übernehmen wie etwa Wohnungsbaugesellschaften oder andere Unternehmen.

Behalten Sie ihren Standort am Südringcenter nach 2020?

Ja, der Standort ist ideal und gut erreichbar. Hier haben wir angefangen und halten daran fest, auch weil wir Dinge zeigen wollen wie etwa die Plus-Energiehäuser.

Gestecktes Ziel bis 2020 war die Halbierung des CO2-Ausstoßes im Pilotgebiet. Wird das erreicht?
Da bin ich mir sicher. Wir hatten schon zur Halbzeit des Projektes weit mehr als die Hälfte des Ziels geschafft.

Was wurde noch nicht geschafft? Wir wollten erreichen, dass viel mehr Menschen auf den öffentlichen Nahverkehr und das Rad umsteigen und dass mehr Elektrofahrzeuge eingesetzt werden. Da hinken wir unseren Zielen leider hinterher, denn das erfordert mutige politische Entscheidungen und sicher auch einige radikale Schritte. Die vermisse ich.

Für wie innovativ halten Sie eigentlich die drohenden Fahrverbote?
In diesem Fall bringen ordnungspolitischen Maßnahmen wenig. Bewirken kann man etwas, wenn den Menschen praktische Vorteile winken. Es gibt sicher intelligentere Lösungen als ein Fahrverbot.

Ist es überhaupt möglich, Mobilität in nur einer Stadt zu betrachten?

Stellt man den ÖPNV und das Fahrrad in den Mittelpunkt, bieten sich Trassen an, die frei von Individualverkehr sind. Sicher ist es da besser, großräumig zu denken. Doch wir können nur Masterpläne anbieten. Die Entscheidungen sind Sache der Stadträte.