Bottrop. . Vorstand ist mit dem Geschäftsjahr 2017 zufrieden und will am bestehenden Filialnetz festhalten. Niedrigzinsen bereiten nach wie vor Probleme.
Die Sparkasse ist zufrieden mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr. Das stellen die Vorstände Thomas Schmidt und Burkhard Klanten klar. Das Institut sei gut aufgestellt. Weiteren Filialschließungen erteilen sie eine Absage. „In den nächsten Jahren wird sich die Zahl der Filialen nicht ändern“, sagt Schmidt und verweist darauf, dass die Sparkasse mit ihren sechs Geschäftsstellen und dem Immobiliencenter immer noch über mehr Niederlassungen verfüge, als alle Wettbewerber in Bottrop zusammen.
Doch auch wenn der Vorstand mit dem Jahr 2017 zufrieden ist – die Herausforderungen seien über Jahre dieselben, sagt Schmidt und verweist auf die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Obwohl die zulasten der Sparer gehe, hätten sich die Kundeneinlagen noch einmal um rund 16 Millionen Euro erhöht. Geld, das auf Konten und Sparbüchern geparkt ist, für das es aber so gut wie keine Zinsen gibt. Rechnet man die Inflation mit ein, schmilzt das Kapital sogar.
Mehr Investitionen in Wertpapiere
Doch mehr und mehr würden Kunden nun auch in Wertpapiere investieren, vor allem in Investmentfonds. Schmidt rechnet nicht damit, dass es bald wieder spürbar Zinsen auf Guthaben gibt: „Wohl nicht mehr in diesem Jahrzehnt“. Die Sparkasse muss für ihre Einlagen einen Negativzins zahlen. Der liege bei 0,4 Prozent. „Es stand jedoch nie zur Debatte, die an die Sparer weiter zu geben“.
Durch die Niedrigzinsen lief jedoch auch das Kreditgeschäft zufriedenstellend. Allerdings merkt die Sparkasse auch, dass verstärkt Eigenkapital beim Kauf eingesetzt wird, der Mittelbedarf also sinke. Hinzu komme gerade in Alt-Bottrop ein knappes Immobilienangebot. Es mangele an Grundstücken, auf denen Bauwillige ihr Haus errichten können. Auch für Kapitalanleger sei das Angebot begrenzt, sagt Schmidt.
Hohe Preise für Bauland in Kirchhellen
Anders sehe es in Kirchhellen aus, dort gebe es ein gutes Angebot, das auch nachgefragt werde. „Wir haben schon jetzt viele Interessenten für den dritten Bauabschnitt am Schultenkamp.“ Dem stehen jedoch hohe Grundstückspreise im Norden gegenüber. Schmidt: „Es fehlt der Mix in der Stadt.“
Gut aufgestellt sieht sich die Sparkasse im Bereich Digitalisierung. Im vergangenen Jahr zählte sie über 20 Millionen Zugriffe auf ihre Internetbanking-Seite. Hinzu kämen immer mehr Nutzer der Sparkassen-App, erläuterte Vorstand Burkhard Klanten.
Einen Teil ihres Gewinns schüttet die Sparkasse an Vereine und soziale oder gemeinnützige Einrichtungen aus. 500 000 Euro waren es im vergangenen Jahr. Hinzu kommen Aktionen wie der Supersamstag, die die Sparkasse unterstützt und von der am Ende auch Vereine und Gruppen aus der Stadt profitieren. Über die Kulturstiftung werden zudem Veranstaltungen unterstützt.
Sparkasse schüttet Gewinne an die Stadt aus
„Außerdem geht ein Teil des Gewinns an unseren Träger“, erklärt Schmidt. Träger ist im Falle der Sparkasse Bottrop die Stadt. An sie floss 2017 die Summe von 250 000 Euro. Ein Teil des Gewinns fließt dem Eigenkapital zu. Was die entsprechende Quote angeht, gibt es Vorgaben unter anderem aus Brüssel. Schmidt: „Wir können unser Eigenkapital nur aus unseren Gewinnen erhöhen.“ Das unterscheide die Sparkasse von Geschäftsbanken, die sich im Zweifel auch am Kapitalmarkt mit frischem Geld eindecken könnten.