Bottrop. . Zum ersten Workshop für das Projekt waren viele Bürger aus dem Quartier gekommen. Es gibt auch Sorgen, was den Platz entlang der Straßen angeht.
Die Idee der Wanderbäume kommt in der Runde im Café Kram gut an. Rund 35 Anwohner aus dem Projektgebiet waren da, sämtliche Stühle in dem gemütlichen Café besetzt. Vertreter von Stadt und Uni Dortmund stellten das Projekt noch einmal in Grundzügen vor. Über mehrere Monate sollen Bäume durch ein Quartier südlich der Innenstadt wandern – quasi als übergroße Topfpflanzen.
Doch genau das schürt bei manchen Besuchern Skepsis. Stichwort Platz. Denn die Bürgersteige einiger Straßen in dem Gebiet seien doch sehr schmal, gibt eine Anwohnerin zu Bedenken und verweist auf die Nathratstraße.
„Grün kann nie schaden“
Oder ob geplant sei, die Bäume auf die Fahrbahn zu stellen, womit möglicherweise der eh schon knappe Parkraum weiter schrumpft? Grundsätzlich jedoch sei die Idee gut, sagt Stefanie Grüner: „Grün kann nie schaden.“
Antworten auf all diese Fragen sollten ja gemeinsam mit den Anwohnern gesucht werden – und so wurde rasch eifrig diskutiert und die Ergebnisse auf der Papiertischdecke festgehalten. In einer Runde ging es etwa darum, welche Baumart denn nun ausgewählt wird. Hier kamen Wünsche, wonach sich das Laub einfach beseitigen lassen solle und die Bäume möglichst pflegeleicht sein sollten. Nach Möglichkeit sollten sie außerdem Vögeln Nahrung bieten.
Die Bäume sollten dann auch tatsächlich gepflanzt werden
Wissenschaftliche Begleitung des Projekts
In München gibt es schon seit vielen Jahren ein Projekt Wanderbäume, getragen vom Verein Green City. Das Bottroper Projekt soll aber zusätzlich auch wissenschaftlich begleitet werden, um die Auswirkungen von Straßenbäumen auf die Luftqualität zu untersuchen.
Zudem hofft die Stadt so, gemeinsam mit den Bürgern Standorte für weitere fest gepflanzte Bäume zu finden.
Patrick Thelen war gemeinsam mit seiner Frau da, ihm war wichtig, dass nach den Wanderbäumen auch der nächste Schritt erfolgt, sprich das dann auch tatsächlich Bäume gepflanzt werden – gerade mit Blick auf die Schützenstraße. „Die ist schon sehr kahl.“
Und was den Platz angeht – einige der Anwesenden boten direkt an, dass ein solcher Baum auch zeitweise in ihrem Vorgarten stehen könne. „Der Vorteil ist ja auch, dass so ein Baum dann nicht übermäßig größer wird“, bringt es einer der Anwesenden auf den Punkt. Denn wenn die Gewächse zu groß werden, eignen sie sich nicht länger als Wanderbaum und müssen ausgepflanzt werden.
Bürger möchten weiter mitmachen
Tilman Christian, Sachgebietsleiter Klimagerechtigkeit bei der Stadt, zog ein positives Fazit der Veranstaltung. Es gebe großes Interesse an dem Projekt und viele Teilnehmer hätten den Wunsch geäußert, sich in dieser Runde noch einmal zu treffen und weiter zu machen. Auch über die Angebote, doch auch private Flächen mit einzubeziehen, habe er sich gefreut. All das fließt nun mit ein.