Der Kiebitz ist zurück. Die ersten Vögel haben Anwohner der Dorfheide an ihren charakteristischen Rufen erkannt. Die ausgesprochen brutplatztreuen Tiere sind zurück gekehrt und prompt wieder dort gelandet, wo sie letztes Frühjahr so erfolgreich gebrütet haben. Doch inzwischen ist die Dorfheide eine Baustelle. Deshalb ist der Bauträger verpflichtet, ihnen eine Ausgleichsfläche anzubieten. Aber die Stadt ist noch nicht soweit.
Der Kiebitz ist zurück. Die ersten Vögel haben Anwohner der Dorfheide an ihren charakteristischen Rufen erkannt. Die ausgesprochen brutplatztreuen Tiere sind zurück gekehrt und prompt wieder dort gelandet, wo sie letztes Frühjahr so erfolgreich gebrütet haben. Doch inzwischen ist die Dorfheide eine Baustelle. Deshalb ist der Bauträger verpflichtet, ihnen eine Ausgleichsfläche anzubieten. Aber die Stadt ist noch nicht soweit.
Als die gefährdeten Vögel im vergangenen Frühjahr nach Kirchhellen kamen, haben Anwohner, Bauträger und Stadt die Dorfheide schnell zum Kiebitzschutzgebiet gemacht. Haben Hundehalter aufmerksam gemacht, die Bauarbeiter zur extremen Vorsicht verdonnert und Warnschilder aufgestellt. Mit Erfolg: Nach Beobachtungen der Biologischen Station in Duisburg waren die Kiebitz-Eltern bei Brut und Aufzucht erfolgreicher als irgendwo sonst im Ruhrgebiet.
Ausweichflächen
Schon damals war aber klar: In diesem Frühjahr werden die Vögel dort nicht mehr brüten können. Obwohl sie es versuchen werden, hat Vogelexperten Tobias Rautenberg von der Biologischen Station vorausgesagt: „Die sind ihren Brutplätzen so treu, dass sie sich zwischen die Bagger setzen werden.“
Deshalb sei es um so wichtiger, ihnen im unmittelbaren Umfeld attraktive Alternativen anzubieten. Sie müssen möglichst feucht sein, bestenfalls mit halbhohem Strauchwerk bewachsen und groß genug sein, um mehreren Brutpaaren Fläche zu bieten: Kiebitze brüten gern in kleinen Kolonien, um sich gegenseitig vor Räubern warnen zu können, brauchen aber ihren geregelten Abstand. Ideal wäre eine Ackerbrache, wie sie etwa 2016 im Rahmen des landesweiten Kiebitzschutzprogramms angeboten worden war (siehe Kasten).
Bereits im Juni hatte die SPD den Fachbereich Umwelt gefragt: Haben wir einen Plan für den nächsten Frühling? Die Antwort kam zu Weihnachten und lautete sinngemäß: Noch nicht, aber bald. Ein Gutachter ist eingeschaltet, erste Gespräche sind geführt.
Und was macht die Stadt jetzt, wo die Vögel da sind? „Noch haben wir Zeit. Die Brutpaare müssen sich ja erst noch finden“, sagt Stadt-Sprecherin Ann-Katrin Pobloth. Nach Angaben von Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder (CDU) ist ein Landwirt bereits gefunden, der seinen Acker als Ausgleichsfläche zur Verfügung stellen würde. Nächste Woche ist ein Treffen angesetzt. Schnieder sieht „Gesprächsbereitschaft auf allen Seiten“. Gut so, denn allmählich wird die Zeit knapp. Im März bauen die Kiebitze ihre Nester.