Bottrop. . Die Bottroper CDU-Vorsitzende Anette Bunse äußert sich zu einer möglichen Großen Koalition und den Ergebnissen des SPD-Parteitags.

Die Delegierten auf dem SPD-Parteitag in Bonn haben den Weg freigemacht für Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU. Die Bottroper Unionsvorsitzende Anette Bunse sagt, was nun aus Sicht der CDU passieren muss.

1. Wie haben Sie den Entschluss der SPD aufgenommen, nun in Koalitionsverhandlungen einsteigen zu wollen?

Anette Bunse, die Bottroper CDU-Vorsitzende.
Anette Bunse, die Bottroper CDU-Vorsitzende. © Heinrich Jung

Ich glaube, dass der SPD dieser Schritt nicht leichtgefallen ist, ich nehme auch die Diskussionen, die auf dem Parteitag geführt wurden, sehr ernst. Persönlich bin ich aber erleichtert, dass die SPD nun über eine Koalition verhandelt, ich habe mich auch gefreut, dass der Abgeordnete Michael Gerdes und Oberbürgermeister Bernd Tischler hier vor Ort für eine erneute Große Koalition geworben haben.

2. Die SPD stellt aber in einigen Punkten, etwa bei der Krankenversicherung, Forderungen. Wie stehen Sie dazu?

Die Verhandlungen können nur zum Erfolg führen, wenn alle Seiten Kompromisse machen. Ich kann nur hoffen, dass die dann sehr klug ausgehandelt werden, so dass sich jeder darin wieder findet. Aber das traue ich den handelnden Personen auf allen Seiten zu. Ich gehe auch davon aus, dass die CDU noch Forderungen hat, so dass sich alle Seiten aufeinander zu bewegen müssen. Und am Ende muss es dann der jeweiligen Basis genau erklärt werden, warum man sich darauf eingelassen hat. Ich schätze es aber so ein, dass beide Seiten bereit sind zu diskutieren. Und was etwa die Krankenversicherung angeht, da glaube ich schon, dass wir angesichts der demografischen Entwicklung gezwungen sind, uns damit zu befassen und das System zukunftsfest zu machen.

3. Wie sehr steht eigentlich die CDU unter Druck?

Selbstverständlich stehen auch wir als CDU unter Druck. Wenn es zu keiner Einigung kommt, stehen wir vor einer Minderheitsregierung oder gar Neuwahlen. Deshalb sollten sich alle Beteiligten ja auch bewusst machen, dass man in den vergangenen vier Jahren gemeinsam einiges geschafft hat.