Bottrop. . Bundestagsabgeordneter Michael Gerdes zeigt sich erleichtert über das Votum des Sonderparteitages

Der Bottroper Bundestagsabgeordnete Michael Gerdes ist erleichtert über das Votum des SPD-Sonderparteitages für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU. Die Bottroper Parteichefin Sonja Voßbeck hofft, dass die spürbar gewordene Skepsis an der Parteibasis den Druck auf die Verhandlungspartner erhöhen kann, den SPD-Forderungen nachzukommen.

Die Bottroper Delegation hatte wie vereinbart die unterschiedlichen Positionen im Unterbezirksvorstand abgebildet und ihr Votum gesplittet, sagt Sonja Voßbeck: „Ich habe gegen den Leitantrag gestimmt, Thomas Göddertz dafür.“ Die knappe Mehrheit für den Einstieg in Verhandlungen sei aus ihrer Sicht zu erwarten gewesen. Sie hofft nun, dass vom Sonderparteitag ein Signal auch an die Verhandlungspartner ausgeht. „CDU und CSU haben gesehen, wie knapp es bei einem Mitgliederentscheid werden kann. Ich hoffe, das baut auch bei ihnen Druck auf, damit wir die Forderungen durchsetzen können, die uns besonders wichtig sind.“

„Gut für das Demokratieverständnis“

Michael Gerdes hatte die Diskussionen auf dem Sonderparteitag hinten im Saal mit anderen Bundestagsabgeordneten verfolgt und sprach von einer „sehr interessanten und fair geführten Debatte.“ Sie werde gut sein für das Demokratieverständnis in Deutschland. „Ob sie meiner Partei helfen wird, das kann ich nicht abschätzen.“

Vor der Abstimmung wollte Gerdes sich nicht auf eine Prognose festlegen: „Es ist sehr schwierig“. Danach hat er tief durchgeatmet: „Ich bin erleichtert. Ich wollte die Große Koalition von Anfang an.“ Auch, weil jetzt die Basisdemokratie zu ihren Recht kommen wird und die Parteimitglieder das letzte Wort haben werden. Er sagt aber auch: „Dieses Votum heißt noch nicht, dass wir einen Koalitionsvertrag bekommen werden.“