Bottrop. . Demnächst stehen entlang einiger Straßen riesige Topfpflanzen. Sie sollen Lebensqualität verbessern. Aktivitäten rund um die Wanderbäume geplant.
Wie große Topfpflanzen, so muss man sie sich wohl vorstellen, diese Wänderbäume, die ab Frühjahr ein Quartier der Innenstadt begrünen sollen und dabei tatsächlich von einer Straße zur anderen wandern sollen. Rund 15 bis 20 Bäume will die Stadt dafür zunächst anschaffen. Sie sollen dazu beitragen, die Lebensqualität zu steigern.
Gleichzeitig hat das Projekt einen weiteren Hintergrund. Es wird wissenschaftlich begleitet und es geht darum, die Auswirkungen von Straßenbäumen auf das Stadtklima zu untersuchen. Deshalb ist es eingebunden in das europäische Forschungsprojekt Iscape. So kommt es, dass Forscher aus Barcelona das Klima in Bottrop untersuchen. Außerdem ist die FH in Dortmund mit eingebunden. Tillmann Christian, Sachgebietsleiter Klimagereichtigkeit im Fachbereich Umwelt und Grün, verweist auf die Klimakarten der Stadt, die die Innenstadt als besonders heiß ausweisen.
Anwohner werden zu Workshop eingeladen
Nun sollen die Auswirkungen von Bäumen genau gemessen werden, und in einem nächsten Schritt sei es denkbar, auch Bäume in diesen Gebieten zu pflanzen. Starten wird das Projekt in den Straßen rund um die Osterfelder Straße. Das habe den Hintergrund, dass hier auch tatsächlich Platz für zusätzliche Straßenbäume sei, sagt Carina Christian von der Koordinierungsstelle integrierte Stadtentwicklung.
Ziel sei es, die Anwohner des Quartiers zum Mitmachen zu bewegen. Sie sind in den nächsten Tagen eingeladen zu einem Workshop. Dort soll es dann darum gehen, welche Baumarten in den Kübeln stehen. Demnach eignen sich wohl Platanen, Birken, Hainbuche, Linden, Feldahorn, Trompetenbäume, Weißdorn oder Amberbäume dafür.
Münchener Projekt dient als Vorbild
Desweiteren soll es bei dem Treffen darum gehen, welche Aktivitäten rundherum möglich sind und welche Standorte an einer Straße sich anbieten. Und ob es Anwohner gibt, die Patenschaften übernehmen. Angedacht sei etwa ein Fest zum Einzug der Bäume ins Quartier, sagt Carina Christian. Der 27. April, der Tag des Baumes, oder das darauf folgende Wochenende biete sich möglicherweise um. Dann sollen die Bäume in einer Straße stehen und dann später gemeinsam umziehen. Auch das könnte in irgendeiner Form gemeinsamt begangen werden. Selbstverständlich würden sie auch vor Ort gesichert, damit sie nicht bei Wind umkippen. Allerdings soll es möglich sein, die Bäume mit mehren Personen und der Hilfe durch ein Rollbrett umziehen zu lassen.
Ein Vorbild für das Projekt gibt es in München. Dort gibt es die Wanderbäume schon seit Jahren, verantwortlich ist dort der Verein Green City. Allerdings gebe es in München bisher keine wissenschaftlichen Erhebungen dazu. „Wir sind jedoch sehr interessiert, welche Ergebnisse es in Bottrop geben wird und mit den Organisatoren dort ja auch in Kontakt“, sagt Green-City-Sprecherin Judith Fahrentholz.
Am Ende steht vielleicht ein Wanderbaumwald
Rund zwei Jahre könnten die Bäume in den Kübeln wachsen, danach müssten sie ausgepflanzt werden. Entweder als Straßenbäume oder vielleicht auch als ein Wanderbaumwald“, so Carina Christian.