Bottrop. . Bei der Jahreskontrolle war aufgefallen, dass bisher nur drei Glocken der ehemaligen Kirche anschlugen. Das wurde nun geändert.

St. Paul auf dem Eigen war die erste katholische Kirche in Bottrop, die geschlossen und schließlich abgerissen wurde. Längst stehen an der Scharfstraße, dort wo früher einmal das Gotteshaus stand, seniorengerechte Mehrfamilienhäuser. Einzig der alte Kirchturm erinnert noch an die frühere Nutzung des Geländes.

Aufgefallen bei der Jahreskontrolle

Die Uhr am Kirchturm zeigt nach wie vor die Zeit an und zur vollen Stunden ertönt auch der Glockenschlag. Doch nun ist dem alteingesessenen Eigener Roland Peukert aufgefallen, dass Samstag das komplette Geläut, sprich alle fünf Glocken angeschlagen haben.

„Das war eigentlich nur Heiligabend und Silvester der Fall“, sagt er. Als ehemaligem Messdiener und Gemeindemitglied hätten ihm Tränen in den Augen gestanden, als er die Glocken gehört hat, verrät er.

„Das haben wir dann entsprechend umprogrammiert“

Tatsächlich läuten nun samstags zur Mittagszeit alle fünf Glocken im Turm, sagt Ricardo Langer, der Miteigentümer an der Scharfstraße ist. Das sei eigentlich auch immer so vorgesehen. Doch im Zuge der Jahreskontrolle habe man festgestellt, dass samstags nur drei Glocken angeschlagen hätten.

„Wir haben eigentlich keinen Unterschied gehört zwischen dem normalen Stundenschlag mittags und dem anschließenden Geläut.“ Ein Blick auf die Anlage habe dann gezeigt, dass eben nur drei der fünf Glocken angeschlagen hätten. „Das haben wir dann entsprechend umprogrammiert“, sagt Ricardo Langer.

Nicht gedacht als Solidaritätsadresse

Manch einer vermutete hinter dem vollen Geläut schon eine Solidaritätsadresse an die Katholiken in der Stadt, die aktuell wieder um den Erhalt von Gotteshäusern kämpfen – etwa um Liebfrauen auf dem Eigen. So sei es aber nicht gedacht, stellt Langer klar. Es sei lediglich Zufall, dass die Jahreskontrolle und die angekündigten Schließungen zeitnah beieinanderlagen.