Bottrop. . Orgel-Plus-Exkursion führte diesmal in die niederländischen Hansestädte Deventer und Zutphen. 150 Besucher und 50 Sänger waren dabei.

Wenn das Festival Orgel Plus zu seiner traditionellen Orgelfahrt einlädt, starten jedes Jahr vier Busse zu den von Gerhard Kemena mit viel Liebe ausgesuchten romantischen Orten in NRW – oder in den Nachbarländern Niederlande und Belgien. Dieses Mal führte die Tagestour die gut 200 Teilnehmer in die historischen niederländischen Hansestädte Deventer und Zutphen. Deren historischer Reichtum in der großen Zeit der Hanse wird unter anderem durch bedeutende Kirchen und Orgeln bezeugt.

Die „kleine Schwester“ der Orgel

Der weiße Orgelprospekt strahlt geradezu in den Kirchenraum der Bergkirche in Deventer hinein.
Der weiße Orgelprospekt strahlt geradezu in den Kirchenraum der Bergkirche in Deventer hinein. © GHS

In Deventer sind es besonders die Lebuinus-Kirche, die im 16. Jahrhundert zeitweise Bischofssitz war und heute Stadtkirche ist, und die auf einem kleinen Hügel gelegene Bergkirche, deren Größe und Orgeln von der historischen Bedeutung des Stadt zeugen. Da die Orgel der Lebuinus-Kirche zur Zeit restauriert wird, führte Stadtorganistin Kirstin Gramlich die „Kleine Schwester“ der Hauptkirchenorgel vor. Die strahlt in die als Kulturkirche genutzte Bergkirche mit strahlendem weißen Orgelprospekt hinein.

Mit Musik des in Deventer geborenen, berühmtesten niederländischen Komponisten Jan Pieterszon Sweelinck und Werken aus Barock und Romantik wurden die Klangfarben der Orgel auf beeindruckende Weise vorgestellt.

Gut gestärkt durch Kostproben vom Wochenmarkt oder einen Besuch der zahlreichen schönen Cafés und Restaurants ging es am Nachmittag weiter nach Zutphen, eine malerische Stadt, die noch fast vollständig von einer historischen Stadtmauer umgeben ist. Nach einem kurzen Bummel durch das Stadtzentrum oder entlang der Stadtmauer lud Klaas Stok in die große Walburgis-Kirche ein, wo die fantastische große Orgel mit klangprächtiger Musik aus der Barockzeit präsentiert wurde.

200 Zuhörer – links außen Pfarrer Riesenberg von der Martinskirche und Exkursionsleiter Gerhard Kemena – lauschen gebannt der Orgel der Bergkirche
200 Zuhörer – links außen Pfarrer Riesenberg von der Martinskirche und Exkursionsleiter Gerhard Kemena – lauschen gebannt der Orgel der Bergkirche © Orgel Plus

Zwar hat die Kirche keine Heizung, doch das das interessante Programm sorgte dafür, dass die Zeit in der großen, kalten Hallenkirche verflog und die Teilnehmer gar nicht erst anfingen, zu frieren.

Nach mächtigen Schlussakkorden trug Propst Paul Neumann ein Abendgebet vor und Pfarrer Riesenberg sang, gemeinsam mit der Gemeinde, einen Choral. In großer Prozession ging es dann zu den Bussen. Nach der üblichen Verwirrung, wer in welchem Bus mitfährt, waren schließlich alle sortiert und 150 Besucher fuhren zurück nach Bottrop. Für 50 Sängerinnen und Sänger, die zur Verstärkung vom Niederrhein gekommen waren, ging es heim nach Hamminkeln.