Bottrop. . Bottroper Musikfestival bot dem Publikum zahlreiche Höhepunkte. Es dankte mit großer Besucherzahl.

Die Jubiläumsausgabe zum 30-jährigen Bestehen des Bottroper Musikfestivals Orgel Plus war ein Erfolg. 2935 Besucher nahmen innerhalb einer Woche an 14 ganz verschiedenen Veranstaltungen teil, darunter Auftritte von Duos, Solisten und Musikergruppen wie auch zwei eindrucksvolle Gottesdienste und eine Exkursion in die Niederlande.

Studenten der Evangelischen Pop-Akademie Witten unterstützen den Organisten Andreas Fröhling beim Familienkonzert „Peter und der Wolf“.
Studenten der Evangelischen Pop-Akademie Witten unterstützen den Organisten Andreas Fröhling beim Familienkonzert „Peter und der Wolf“.

Die Eröffnungs- und Abschlusskonzerte waren schnell ausverkauft, alle anderen Musikdarbietungen zeigten sich gut besucht. „Wir liegen bei einer Auslastung von rund 80 Prozent“, sagt Festivalleiter Dr. Gerd-Heinz Stevens. Jedoch ging die Zahl der Gottesdienstbesucher zurück.

Alle Musiker hätten durchgängig ein hohes Niveau geboten, meint Stevens. „Ich bin überrascht, wie gut das lokale Konzert ,Orgel Plus Saxophon’ funktionierte. Die beiden Bottroper Andreas Rütten und Max Brackmann haben alles gegeben.“

Auch das Familienkonzert habe wieder begeistern können, durften die Kinder zum Ende doch selbst die Orgel in der Kulturkirche kennenlernen. Die Veranstaltung „Orgel Plus DJ“ war der Versuch, Jugendliche für das Instrument zu gewinnen. „Das hat nicht ganz geklappt. Trotzdem war es eine lockere und runde Sache.“

Beim Seniorenkonzert in der Martinskirche greift Festivalleiter Dr. Gerd-Heinz Stevens in die Orgel-Manuale.
Beim Seniorenkonzert in der Martinskirche greift Festivalleiter Dr. Gerd-Heinz Stevens in die Orgel-Manuale.

Für den Leiter des Bottroper Kulturamtes, Andreas Kind, geriet die Exkursion nach Deventer und Zutphen zu einem einzigartigen Erlebnis. „Es ist großartig, zwei Orgeln im direkten Vergleich zueinander zu hören. Ich hab mich zudem gefreut, bei dem Ausflug die vielen Mitreisenden kennenzulernen.“ 196 Orgel-Enthusiasten hatten an dem Tagesausflug teilgenommen, bei dem unter anderem die Bergkirche besichtigt wurde.

Für das kommende Jahr will Stevens das bewährte Festival-Konzept beibehalten. Das Konzertprogramm wird aber ein besonderes Jubiläum mit einbinden: 100 Jahre Stadt Bottrop. „Wir werden einige Veranstaltungen an dieses Ereignis anlehnen“, kündigt der Festivalleiter an. Vom 5. bis zum 13. Januar dürften sich die Gäste daher schon auf eine bunte musikalische Mischung freuen. Die Jahreszahl 1919 werde auf jeden Fall eine Rolle spielen.

Tatsächlich sind die ersten Glanzlichter bereits terminiert: Das Festkonzert am 5. Januar 2019 mit dem Bottroper Sinfonieorchester, bei dem Musik von Camille Saint-Saens – natürlich aus 1919 – gespielt wird. Ein weiteres Konzert am 13. Januar, das vom Tölzer Knabenchor gestaltet wird, steht ebenso fest wie das Event „Orgel Plus Film“ am 8. Januar, an dem das „Cabinet des Dr. Caligari“ (1919) gezeigt wird.

Markus Menke (Violine, im Bild) gibt zusammen mit Georg Passawar (Violoncello) und Ludger Morck (Orgel) ein Konzert in der Altkatholischen Kirche.
Markus Menke (Violine, im Bild) gibt zusammen mit Georg Passawar (Violoncello) und Ludger Morck (Orgel) ein Konzert in der Altkatholischen Kirche. © Michael Korte

Weitere Höhepunkte im kommenden Programm dürften sein: „Orgel Plus Posaune“, eine Gala zur Filmmusik von John Williams (Star Wars, E.T. und Jurassic Park). Sie findet am 7. Januar statt. Die Veranstaltung „Orgel Plus Waves“ mit Saxophon, Orkon, einer Elektronik-Orgel und Clavichord, möchte junges Publikum anlocken. Und natürlich die Exkursion, die am 12. Januar zu den Orgeln in die Stadt Hasselt/Belgien führt. Stevens ist sicher: „Solange es noch Kirchen gibt, machen wir mit Orgel Plus weiter.“