Bottrop. . Entsorger führt Sicherheitsbedenken beim Einsatz von BDKJ-Kräften an. Politiker dringen aber auf finanzielle Unterstützung der Jugendorganisation

Samstag sind die Mitglieder vom Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) wieder aktiv. Gemeinsam mit der Best sammeln sie die Tannenbäume ein. Eine Aufgabe, die Jugendliche schon seit Jahren in Alt-Bottrop übernehmen. Doch möglicherweise packen sie in diesem Jahr letzmalig mit an. Die Best habe dem BDKJ zu Verstehen gegeben, die Sammlung so nicht mehr durchführen zu wollen, sagt der BDKJ-Vorsitzende Daniel Gockel. „Wir gehen also davon aus, dass es nun das letzte Mal ist.

Auf WAZ-Nachfrage zeigt sich Best-Geschäftsführer Uwe Wolters überrascht, bestätigt aber, dass es bei dem städtischen Entsorger entsprechende Überlegungen gibt und dass auch Gespräche mit dem BDKJ geführt würden. Aber: „Es ist noch nichts entschieden.“ Teilweise hätten sich Bürger beschwert, dass Bäume zu lange liegen bleiben, denn die Sammlung mit Ehrenamtlichen kann nur an Samstagen stattfinden. Manch einer behauptet, auch das sei ein Grund, warum die Best die Bäume künftig allein abholen will. Dem widerspricht Wolters. Er führt vor allem Sicherheitsaspekte an.

Bisher ist noch nie jemandem etwas zugestoßen

So könne es passieren, dass ein Baum aus der Schüttung der Müllwagen zurückschnellt und jugendliche Teilnehmer verletzt. Wolters: „Bisher ist zum Glück nie etwas passiert. Aber es wird immer schwieriger, alle Vorschriften einzuhalten, weil Auflagen immer höher werden.“ Die Best will dem BDKJ eine Alternative anbieten. Im Gespräch ist, dass die Jugendlichen künftig die Abfallkalender verteilen könnten.

Bis vor einigen Jahren hat der BDKJ in Bottrop Altpapier gesammelt und so die Jugendarbeit von Pfadfindern, KJG-Gruppen und anderen Jugendverbänden mit finanziert. Als die Best die Blaue Tonne einführte und seitdem selbst Altpapier sammelt, fiel diese wichtige Einnahmequelle für die ehrenamtlichen Jugendlichen weg. Als Kompensation entstand die Tannenbaumsammlung. Die Best spendet dem BDKJ dafür pro Jahr eine Summe, die dann an die Mitgliedsverbände weitergegeben wird. Die finanzieren daraus ihre Arbeit, etwa Sommerfreizeiten.

Verwaltungsrat befasst sich noch mit dem Thema

Bei dieser finanziellen Unterstützung soll es auch bleiben, stellt Renate Palberg klar. Die SPD-Ratsfrau ist Vizevorsitzende des Best-Verwaltungsrats. In welcher Form die Unterstützung künftig geschieht, werde demnächst Thema in dem Gremium sein. Für Renate Palberg ist die Tannenbaumsammlung keineswegs endgültig vom Tisch. Es müsse nämlich ebenfalls überlegt werden, inwieweit es ehrenamtlich aktive Jugendliche in ihrer Freizeit überhaupt schaffen, tausende Abfallkalender zuverlässig zu verteilen.

Ersatzweise Kalender verteilen

Einen Probelauf hat es im vergangenen Jahr bereits gegeben. In Teilen Batenbrocks haben BDKJ-Mitglieder 5000 Kalender verteilt – in gut zwei bis drei Wochen, so Gockel. 50 000 Exemplare lässt die Best jährlich drucken, etwa 10 000 werden ausgelegt, der Rest an die Haushalte verteilt, so Wolters.

Selbstverständlich auch an die in Kirchhellen. Das jedoch stellt den BDKJ vor ein Problem. Er vertritt nur die Jugendlichen in Alt-Bottrop, die zum Diözesanverband Essen gehören, und hat daher in Kirchhellen keine Mitglieder. Dies ist auch der Grund, dass die Organisation dort nie Bäume einsammelte. Die katholischen Jugendverbände in Kirchhellen gehören zum Bistum Münster.

>>>DIE ABFUHRTERMINE

  • Der BDKJ sammelt am Samstag, 13. Januar gemeinsam mit der Best Weihnachtsbäume ein. Es wird darauf hingewiesen, dass die Weihnachtsbäume völlig von ihrem Schmuck befreit werden müssen, denn nur so kann aus ihnen Kompost gewonnen werden.
  • Alle Bäume müssen bis 7 Uhr am Straßenrand liegen. Am13. Januar werden Tannenbäume in den Postleitzahlbezirken 46236 und 46242 abgeholt, am Dienstag, 16. Januar, in den Postleitzahlbezirken 46238 und 46240. Weihnachtsbäume können aber auch kostenlos im Recyclinghof Donnerberg am Südring 73 abgegeben werden.