Bottrop. . Firma gewinnt zwischen Westring und Quellenbusch Sonnenstrom für 250 Haushalte. Projekt verzögert: Solarmodule so gut wie ausverkauft
Der neue Solarpark am Quellenbusch wird im kommenden Frühjahr eröffnet. Das kündigte Stadtsprecher Andreas Pläsken auf WAZ-Nachfrage an. Die dann mehr als 2800 Solarmodule auf dem Gelände einer früheren Kiesgrube östlich des Knappschaftskrankenhauses können rund 250 Haushalte mit Strom aus Sonnenkraft versorgen.
Das Innovation-City-Projekt am Rande von Vonderort geht somit mit einigen Monaten Verzögerung an den Start. Denn nach den Plänen von Stadt und Betreiberfirma Montan Solar sollte der dort gewonnene Sonnenstrom eigentlich schon im vorigen Herbst fließen. Doch Solarmodule waren im vorigen Jahr so gut wie ausverkauft. „Im Jahr 2017 war der Weltmarkt für Solarmodule so leer gefegt, dass der Betreiber einfach keine bekommen konnte; und wenn doch, dann zu Preisen, die weit außerhalb dessen lagen, das man vertreten konnte“, sagte Stadtsprecher Andreas Pläsken. „Bottrop war da kein Einzelfall“, meinte auch Sonnenpark-Projektleiter Gernot Pahlen. Er rechnet damit, dass der Projektstart noch im ersten Quartal gelingt.
Wartezeit genutzt
Stadt und Unternehmen änderten ihre ursprünglichen Pläne auch noch aus einem weiteren Grund. „Im eher sonnenarmen Herbst ans Netz zu gehen, war weniger erfolgversprechend als im Frühjahr“, erklärte Stadtsprecher Pläsken. In der Wartezeit auf neue Solarmodule seien die Formalitäten erledigt worden. Die Solarmodule sollen so aufgestellt werden, dass sie die Anwohner in der Nachbarschaft möglichst nicht blenden können. „Auch ein Unternehmen für die Begrünung ist gefunden“, sagte Pläsken. Denn der Solarpark soll nördlich im Übergang zum Westfriedhof mit Bäumen und Sträuchern abgegrenzt werden.
Klimaziele der Stadt im Blick
„Wir errichten den Solarpark auf einer städtischen Fläche“, erklärt Projektleiter Pahlen. Dazu pachte das Unternehmen das Gelände von der Stadt an. Die Stadtplaner hatten die Fläche zunächst zur Erweiterung des Westfriedhofs vorgesehen. Da dies nicht mehr nötig wird, entwickelten sie dann die Pläne für den Solarpark. „Das Projekt passt ja auch gut zu Innovation City“, meint Pahlen. Auch Dezernent Klaus Müller sieht in dem Solarpark bekanntlich einen Baustein zur Erreichung der Klimaziele der Stadt, die den Ausstoß des Klimaschädlings CO2 bis zum Jahr 2020 halbieren will. Über 370 000 Kilo CO2 im Jahr lasse sich durch die Sonnenstromherstellung am Quellenbusch einsparen, hält die RAG Montan Immobilien fest, als deren Tochter die nun in Bottrop aktive Firma Montan Solar den Solarpark betreibt und sich auch sonst um umweltfreundliche Energiegewinnung kümmert.
Montan Solar ist zwar eine Firma aus dem Saarland, aber im Ruhrgebiet keine Unbekannte. So haben die Saarländer auch die Solarzellen auf dem Dach der Kohlenmischhalle auf dem Zechengelände in Dinslaken-Lohberg errichtet. „Dinslaken und Bottrop sind unsere ersten Projekte im Ruhrgebiet“, sagt Pahlen. Das Solardach in der Nachbarschaft kann etwa 450 Haushalte mit Strom aus Sonnenkraft versorgen.