Bottrop. . Kinder und Jugendliche aus den Nachbarstädten sind an Bottroper Schulen willkommen. Für das laufende Jahr wurden insgesamt 80 angemeldet.
„Das ist ein Geben und Nehmen“, erklärt Karl Trimborn, Leiter des Fachbereichs Jugend und Schule mit Blick auf die Schulpendler. Bottrop nimmt Schüler aus anderen Städten auf, genauso besuchen aber auch Bottroper Kinder Schulen in den Nachbarstädten. „Das bleibt derzeit auch so“, sagt Trimborn.
Gegenwärtig besuchen 652 Kinder und Jugendliche aus den Nachbarstädten eine Bottroper Schule. 153 der Kinder gehen zu Grundschulen, neun auf eine Förderschule und 490 sind in einer der weiterführenden Schulen angemeldet. Zahlreiche weitere Einpendler gibt es am Berufskolleg, das ja je nach Berufsfeld und Ausbildungsgang von den Schülerinnen und Schülern besucht wird.
Gladbeck will Auswärtige abweisen
Damit geht die Stadt Bottrop noch einen anderen Weg als die Nachbarstadt Gladbeck. Die hatte im Dezember nämlich beschlossen, angesichts mangelnder Platzkapazität in den weiterführenden Schulen in Zukunft zuerst alle Gladbecker Kinder berücksichtigen zu wollen und damit die gesetzlichen Möglichkeiten strikter als bisher anzuwenden.
Das Schulgesetz sieht vor, dass Kinder aus Nachbarstädten von den Schulen immer dann abgewiesen werden können, wenn es die gleiche Schulform in der Heimatstadt der Kinder gibt. Anders sieht es bei Schulformen aus, die dort nicht vertreten sind. Ein typischer Fall ist die Sekundarschule in Kirchhellen, die es bei den Nachbarn Gladbeck und Dorsten bislang nicht gibt.
Sekundarschule muss aufnehmen
Die Sekundarschule hat im laufenden Schuljahr insgesamt 76 Schülerinnen und Schüler in drei Klassen aufgenommen, davon kommen 22 von auswärts. An allen weiterführenden Schulen in Bottrop waren es in diesem Schuljahr insgesamt 80 Schülerinnen und Schüler aus anderen Städten. Davon gehen 25 zum Gymnasium – allein 21 ans Josef-Albers-Gymnasium – 22 an die Janusz-Korczak-Gesamtschule und fünf an die Willy-Brandt-Gesamtschule, sechs besuchen jetzt eine fünfte Klasse der August-Everding-Realschule.
„Bisher haben wir keine auswärtigen Schüler abgewiesen“, betont Fachbereichsleiter Karl Trimborn. Das gelte im übrigen auch für Erstklässler an den Grundschulen. 43 Lernanfänger aus umliegenden Kommunen seien im letzten Herbst für das Schuljahr 2018/19 an einer Bottroper Grundschule angemeldet worden.
Schülerzahlen steigen
Das liegt daran, dass der Weg zur Schule in Bottrop womöglich näher ist, wenn Familien direkt an der Gemeindegrenze wohnen wie beispielsweise zwischen Grafenwald und Gladbeck. Manchmal entschieden sich Eltern aber auch für eine Grundschule jenseits der Gemeindegrenze, weil sie die für ihr Kind bevorzugen oder weil es eine katholische Grundschule ist. So gehen viele Oberhausener Kinder in die Konradschule an der Stadtgrenze. Für den Transport ihrer Kinder müssen die Eltern in solchen Fällen selber sorgen.
Möglicherweise wird es in Zukunft auch an den weiterführenden Schulen in Bottrop eng, denn seit Jahren wächst die Zahl der Lernanfänger. Zum einen werden wieder mehr Kinder geboren, zum anderen hat sich die Kinderzahl mit den neu angekommenen Flüchtlingen erhöht.