Bottrop. . Bei der Kreishandwerkerschaft ist ein neues Projekt gestartet. Mona Hinrichs unterstützt kleinere Betriebe bei Bewerbersuche und Formalitäten.

Mit Jahresbeginn hat die Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West ein neues Projekt gestartet: Als Willkommenslotsin unterstützt Mona Hinrichs Betriebe auch in Bottrop dabei, offene Ausbildungs- und Arbeitsstellen mit Flüchtlingen zu besetzen.

Dem Fachkräftemangel begegnen

Der drohende Fachkräftemangel ist in aller Munde. Um diesem zu begegnen, könnten Unternehmen sich auch im Kreis der Geflüchteten umschauen, hebt Mona Hinrichs hervor.

Mona Hinrichs ist als Willkommenslotsin bei der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West im Einsatz.
Mona Hinrichs ist als Willkommenslotsin bei der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West im Einsatz. © KH

In mancher Hinsicht ist es für Flüchtlinge einfacher geworden, beruflich hier Fuß zu fassen, so die Beraterin. „Die Sprachkenntnisse sind inzwischen besser geworden, weil viele ja schon länger in Deutschland sind.“ Auch die Akzeptanz dafür, dass sie als Fachkräfte eingesetzt werden können, ist ihrer Einschätzung nach inzwischen größer.

Betriebe müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen

Das Projekt Willkommenslotse wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziell gefördert.

Kostenlos unterstützt werden damit kleine und mittlere Unternehmen, die weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro aufweisen.

Interessierte Betriebe wenden sich an Mona Hinrichs unter 0209 97081-37, E-Mail hinrichs@kh-emscher-lippe.de

Allerdings schrecke der verwaltungstechnische Mehraufwand Betriebe oft ab, die Einstellung von Asylbewerbern, anerkannten Flüchtlingen oder Geduldeten in Angriff zu nehmen. Gerade, wenn es sich um kleine oder mittelgroße Betriebe handelt. Und denen will Mona Hinrichs als Willkommenslotsin weiter helfen.

„Wir erarbeiten zusammen mit den Betrieben ein Mitarbeiterprofil“, erläutert die Beraterin. „Wir treffen dann eine Vorauswahl unter den Bewerbern aus dem Kreis der Geflüchteten.“ Zudem werde den Betrieben bei den Formalitäten geholfen, sie erhalten Tipps zu den rechtliche Rahmenbedingungen sowie über Förderprogramme. „Wir helfen auch beim Aufbau einer Willkommenskultur im Unternehmen“, ergänzt Mona Hinrichs.

Programm für junge Geflüchtete laufen weiter

Gleichzeitig laufen bei der Kreishandwerkerschaft zwei Programme weiter, mit denen junge Geflüchtete fürs Handwerk qualifiziert werden sollen. Über „Perspektiven für junge Flüchtlinge im Handwerk“ und die vertiefende Anschlussmaßnahme „Berufsorientierung für Flüchtlinge im Handwerk“ können Zuwanderer in verschiedene Berufe hineinschnuppern. In den Lehrwerkstätten der Kreishandwerkerschaft testen die jungen Menschen im Alter von bis zu 25 Jahren ihr Talent für verschiedene Handwerke. Deutschunterricht, verstärkt Mathe in Vorbereitung auf die Berufsschule und Landeskunde gehören ebenso dazu wie Praktika in Betrieben vor Ort. Dafür werden noch Unternehmen gerade auch in Bottrop gesucht.

Die Plätze in den Programmen wurden jetzt noch aufgestockt, berichtet Mona Hinrichs. 2017 hätten beim „Perspektiven“-Programm 17 junge Geflüchtete aus der Region mitgemacht (über 20 sind es dieses Jahr). Zwei von ihnen, die in Bottrop wohnen, können direkt darauf aufbauen, erzählt Hinrichs. „Einer von ihnen hat im September eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker begonnen. Der andere beginnt jetzt mit einer Einstiegsqualifizierung bei einer Tischlerei.“