Bottrop. Jessica Klossas hat das Low-Carb-Restaurant „Lekka“ eröffnet. Ihre Gerichte kommen fast ohne Kohlenhydrate aus.
Ein Kartoffelsalat aus Steckrüben, Reis aus Blumenkohl, Pommes aus Kohlrabi und ein üppiges Dessert ohne ein einziges Zuckerkorn – was erst einmal befremdlich klingt, ist im „Lekka“ an der Tagesordnung. An der Karl-Englert-Straße hat sich Restaurantfachfrau Jessica Klossas ihren Traum vom eigenen Betrieb erfüllt und begeistert seit November ihre Kundschaft. Denn hier gilt „Low Carb“, zu deutsch „wenig Kohlenhydrate“. Und außerdem: Zucker und Weizen wurden komplett von der Speisekarte verdammt.
Im Trend
„Ich esse meine Gerichte jeden Tag selbst“, erzählt die Essenerin. Mit ihrem neuen Low-Carb-Restaurant hat sie nicht nur eine zurzeit im Trend liegende Ernährungsweise aufgegriffen, sondern sie macht es schlichtweg auch für sich selbst. Sie hat eine Weizenunverträglichkeit – eine Krankheit, die in den letzten Jahren immer verbreiteter geworden ist. „Ich war es leid, immer ein unangenehmer Gast zu sein und Gerichte extra bestellen oder komplett umbestellen zu müssen. Da kam mir die Idee.“
Rezept für Pommes-Frites aus Kohlrabi
Als kleines Schmankerl hat die Chefköchin noch das Rezept für ihre Kohlrabi-Pommes verraten (eine Portion): Eine Kohlrabi schälen und in Stifte schneiden, mit Kräutersalz, Paprika oder Pommesgewürz bestreuen und mit einem Esslöffel Olivenöl vermengen.
Danach kommt das Ganze bei 180 Grad Umluft für 20 Minuten in den Ofen.
Durch den Verzicht auf Weizen und Zucker sind die Speisen nicht nur perfekt für Allergiker, Sportler und Bewusst-Essende, sondern auch für Diabetiker geeignet. „Hier werden aber auch Leute satt, die sich um nichts von alledem kümmern“, betont die Restaurantfachfrau. „Manche Leute sind nach dem Essen erstaunt, wenn ich sie frage, wie denn das Essen so ganz ohne Weizen und Zucker geschmeckt hat. Am Ende des Tages zählt doch nur, ob es schmeckt. Da kann es doch auch gesund sein.“
Leinsamenpizza und Currywurst
Dafür steht die 36-Jährige jeden Tag alleine in der Küche, tüftelt und erfindet ihre eigenen kleinen Tricks, um Weizen und Zucker zu umgehen. Die Auswahl ist groß: Möhreneintopf, Cordon Bleu, Leinsamenpizza und Currywurst sind nur einige der beliebten Gerichte.
Dabei schafft sie es auch, vegetarische und manchmal sogar vegane Küche anzubieten. „Unser Möhreneintopf kommt ohne tierische Erzeugnisse aus. Da ich durch die fehlende Stärke an den sonstigen Speisen allerdings mit Eiern arbeiten muss, sind diese nicht vegan.“
Ein Fan der Stadt
Von den Pommes über die Tomatensauce bis zum Orangenwasser macht Jessica Klossas alles selbst. „Das ist für mich eine Art Meditation. Natürlich muss ich Geld für das Essen nehmen, damit ich überleben kann. Aber eigentlich geht es mir nur darum, ein bisschen Freude weiterzugeben.“ Und das gelingt ihr bisher sehr gut. Schon aus Marl seien die Kunden angereist, um in ihrem Laden zu essen. Kein Wunder, denn nach eigenen Angaben und Recherchen ist das „Lekka“ erst das deutschlandweit zweite Restaurant, das sich ausschließlich auf Low Carb spezialisiert hat. Das andere befindet sich in Berlin.
Doch warum entschied sich Jessica Klossas für Bottrop? „Ich bin ein richtiger Fan der Stadt. Die Leute sind hier so freundlich und offen für das ganze Konzept. Ich bin gerne hier.“ Am Ende darf dann noch probiert werden, und schnell wird klar: Hier ist es wirklich „Lekka“. Bis jetzt ist das Restaurant ein echter Geheimtipp – mal sehen, wie lange noch.
>> Das Restaurant
- Lekka - low carb cuisine, Karl-Englert-Straße 17
- Öffnungszeiten Di. bis Fr. 16 bis 22 Uhr, Sa. und So, 12 bis 22 Uhr
- www.lekka.bottrop.de