Bottrop. . Der RVR hat die Schöttelheide von der RAG übernommen. Mit der Halde Haniel sollen 2018 22 weitere hinzukommen. Die Bergarena bleibt erhalten.
Der Bergbau geht Ende 2018, die Halden bleiben. Dennoch will sich die RAG nächstes Jahr auch von ihnen verabschieden. Möglichst bis zum 31. August soll der Regionalverband Ruhr (RVR) 22 Halden von der RAG übernehmen. In der Kirchheller Heide hat die Übernahme schon stattgefunden: Die Schöttelheide gehört jetzt dem RVR, die RAG hat sie zurück gepachtet.
Übergabe nach Rekultivierung
Die Schöttelheide wächst noch. Sie braucht das Bergwerk Prosper-Haniel noch für den Rest-Abbau bis Ende 2018. „Die Nutzung der Halde erfolgt im Rahmen eines Pachtvertrages“, sagt RAG-Sprecherin Lea Fischer. Die Halde werde bis Anfang 2019 noch angeschüttet. „Anschließend wird sie im Zuge eines Abschlussbetriebsplanes rekultiviert und schließlich dem RVR übergeben.“
Feilschen um Gesamtpaket
Für die 22 weiteren Halden, darunter die Halde Haniel mit Kreuzweg und Bergarena, feilschen RAG und RVR derzeit um ein Gesamtpaket, das bis zum Sommer unterschriftsreif sein soll. Der erste Schritt dabei soll sein der Erwerb von fünf Halden in Hünxe, Gelsenkirchen (2), Oer-Erkenschwick und Lünen, die bereits aus der Bergaufsicht entlassen und den Menschen schnell zugänglich gemacht werden können. Die Kosten dafür will der Verband einspielen mit den Pachteinnahmen aus zehn Windkraftanlagen auf Halden.
Komplizierter wird die Finanzierung der restlichen 17 Halden. Die RAG bleibt nach RVR-Wunsch zuständig für alle Kosten, die vor der Entlassung aus der Bergaufsicht anfallen. Außerdem haftet sie für 30 Jahre für eventuelle Altlasten und Haldenbrände; diese Regelung gab es auch schon bei vorherigen Halden-Übernahmen.
Neu dagegen ist der Plan zur Finanzierung von Pflege und Unterhaltung. Die RAG soll auf eigenes Risiko bis zu drei Mülldeponien auf bestehenden Haldenkörpern bis zur Genehmigungsreife bringen. Aus den Einnahmen dieser Deponien will der RVR die Pflege der 17 Halden bestreiten. Sollten die Deponien aus welchen Gründen auch immer nicht genehmigt werden, greift ein Rücktrittsrecht, das sich der RVR in den Kaufvertrag schreiben lassen will. Soll heißen: Dann gehen die Halden zurück an die RAG. Damit wird das Prinzip aus den 80er Jahren gleichsam umgedreht. Damals zahlte der Verband mit Landeshilfe einen Euro pro Kubikmeter Haldenvolumen. Jetzt soll die RAG die Haldenübernahmen finanzieren.
Halde Haniel: Konzept hat sich bewährt
Was der RVR mit den neuen Halden machen will, das wird gerade geplant im Rahmen eines Haldenentwicklungskonzeptes. Für die Halde Haniel heißt das wohl: Es bleibt bei der Nutzung als Veranstaltungsort. „Wir haben für die Halde keine andere Nutzung im Auge“, versichert RVR-Sprecherin Barbara Klask, das Konzept werde „im Schulterschluss mit der Stadt“ entwickelt. Die Chancen stehem also gut, dass Bottrop seinen 100. Stadtgeburtstag auch in der Bergarena wird feiern können.