Bottrop. . Stefan Opgen-Rhein hilft in der Küche der Schule am Tetraeder mit. Rot gefärbte Haare und Bart sind Markenzeichen des bekannten Kochs.
Hähnchenbrust unter Kartoffelkruste auf Rosmarinsauce mit Vanillekarotten – es duftet gut, was der Oberhausener TV-Koch Stefan Opgen-Rhein in der Küche der Schule am Tetraeder zubereitet. Er wird dabei unterstützt von einigen Mitgliedern des Treffs der Freundschaft. Diese Gruppe von Menschen mit geistiger Behinderung traf sich jetzt zur Weihnachtsfeier in der Schule.
Opgen-Rheins Markenzeichen sind die rot gefärbten Haare und der gleichfarbige Bart. Er leitet an, die Teilnehmer machen mit. Die Hähnchenbrust will unter ihre Kartoffeldecke und dann angebraten werden, danach kommt sie in den Backofen. Jens Sporbeck ist derweil dabei, die Teller für den Nachtisch vorzubereiten. Er verziert sie mit einem dicken Strich Kuvertüre.
Rund 60 Gäste und 20 Betreuer möchten etwas essen
Dass die Feier gleich losgeht und der 37-Jährige auch noch den Soundcheck mit seiner Band „Total normal“ absolvieren muss, davon ist in der Küche nichts zu merken. Konzentriert und mit viel Einsatz seien die Helfer bei der Sache, lobt Opgen-Rhein. Auch Sporbeck glaubt, „dass es in Großküchen hektischer zugeht.“
Dabei wollen auch in der Welheimer Mark 60 Gäste und 20 Betreuer etwas essen. Über eine Freundin, deren Kind die Schule am Tetraeder besucht, kam der Kontakt zur Schule zustande, sagt TV-Koch Opgen-Rhein. Vor anderthalb Jahren hat er da schon einmal gekocht. Dann lernte er Claas Trippe, den Organisator des Treffs kennen. „Er hat mich gefragt, ob ich nicht für deren Weihnachtsfeier kochen möchte und ich habe mich sehr gefreut, weil ich es sehr gern mache." Gemeinsam tüftelten die beiden das Menü aus. Zu kompliziert dürfen die Speisen nicht sein. Auch Alkohol als Zutat kommt nicht in den Topf.
Koch hat sich extra für den Abend freigemacht
Was dem Profi an seinen Gästen so gut gefällt: „Sie sind gnadenlos ehrlich. Schmeckt es ihnen nicht, kommt da kein ,schmeckt interessant’ zum Schluss“, so die Erfahrung des 48-Jährigen. Das gelte aber auch, wenn etwas gut schmeckt. „Ein Schüler nennt mich seitdem immer ,Kochchef’“ freut sich der Oberhausener. Für den Abend hat er sich extra freigemacht. Zwar seien seine Köche beim Catering im Einsatz und eigentlich sei er da als Frontkoch gefragt gewesen, „doch als ich dem Kunden erzählt habe, was ich vorhabe, war der sofort einverstanden damit, dass ich hierhin komme“.